12.12.2024, 08:22 Uhr
Die Finanzmarktaufsicht Finma schliesst ein Verfahren gegen den Derivate-Spezialisten Leonteq im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Produkten ab. Sie spricht von einem schweren Verstoss und zieht Gewinne von mehr als 9...
Die Verantwortlichen der Eidgenössische Finanzmarktaufsicht Finma fordern erneut mehr Macht und die Möglichkeit Bussen auszusprechen. Der Fall Credit Suisse habe gezeigt, dass die jetzigen Kompetenzen «in extremen Fällen» an Grenzen stossen würden, schreibt Direktor Urban Angehrn in einem Gastbeitrag in der NZZ.
Solche Bussen seien an anderen Finanzplätzen «die bewährte Praxis, welche die vorsorgliche Wirkung der Aufsicht stärkt», begründet Angehrn das mehrfach vorgetragene Anliegen der Finma-Verantwortlichen. Zudem sollen die von der Finma beaufsichtigten Banken «die Verantwortung den Personen in den Führungsorganen klar zuordnen». Das stärke die Unternehmenskultur, schärfe das Risikobewusstsein und erleichtere es der Aufsichtsbehörde, bei Führungspersonen einzugreifen, schreibt Ungarn weiter.
Gleichzeitig wolle die Finma aktiver über ihre Aufsichtstätigkeit informieren können, um das Vertrauen in den Finanzplatz zu stärken. Bei den «grundlegenden Zielsetzungen» brauche es derweil keine Änderung: Die Finma sei eine Aufsichtsbehörde, ersetze aber nicht die Verwaltungsräte und Geschäftsleitungen der Unternehmen.
Und auch in Zukunft werde die Finma keine Strafbehörde sein. «Zudem ist zu unterstreichen, dass die Finma auch mit neuen Instrumenten nicht jede Krise 'wegbeaufsichtigen' und eine Vollkasko-Aufsicht leisten kann.»
Gleichzeitig gelte es die Lehren für die Aufsicht aus den Ereignissen rund um die CS zu ziehen. Den Abklärungen des Parlaments und des Bundesrats sehe die Finma «offen entgegen». «Natürlich werden wir unser Handeln und unsere Handlungsmöglichkeiten auch selbst eingehend analysieren», schreibt Angehrn.
Der Finma-Direktor verteidigt auch das Vorgehen seiner Behörde: «Wir ergriffen Massnahmen, führten Verfahren und erliessen Verfügungen, weil die Verantwortlichen der Credit Suisse selbst nicht ausreichend reagierten.»
In der Regel würden die Instrumente der Finma genügen, um zu erwirken, dass die Beaufsichtigten ihre Verantwortung wahrnehmen und den ordnungsgemässen Zustand herstellen. «In extremen Fällen stossen aber unsere Kompetenzen an Grenzen - das haben die Ereignisse rund um die Credit Suisse gezeigt.»
Letztlich entscheide jedoch die Politik, welche Werkzeuge die Finanzmarktaufsicht für ihre Arbeit nutzen darf und welche nicht, schreibt Angehrn.