19.09.2024, 08:35 Uhr
Die Banken in der Schweiz rechnen in den kommenden Jahren wieder mit einer schrumpfenden Zinsmargen. Fundamentale Umwälzungen in ihrer Branche sehen die Institute mittelfristig aber nicht auf sich zukommen, wie der...
Nach dem Wirecard-Skandal darf EY in Deutschland zwei Jahre lang keine neuen Prüfungsmandate bei Unternehmen von öffentlichem Interesse übernehmen. Dazu zählen alle börsennotierten Firmen. Hinzu kommt eine Geldstrafe von 500 000 Euro.
Die deutsche Prüferaufsicht Apas verhängt zudem Strafen gegen einzelne Wirtschaftsprüfer, die mit Arbeit bei Wirecard befasst waren. Fünf Mitarbeiter der Revisionsgesellschaft werden mit Geldstrafen zwischen 23 000 Euro und 300 000 Euro belangt. Sieben weitere Prüfer haben sich einer solchen Strafe entzogen, indem sie vorzeitig ihre Lizenzen zurückgaben. Damit wurde das Aufsichtsverfahren gegen sie automatisch beendet, heisst es in einer Mitteilung.
Es handelt sich um das umfassendste Paket an Sanktionen, das die Aufsichtsstelle bis dato ausgesprochen hat. Die Behörde hat die EY-Arbeit an den Wirecard-Jahresabschlüssen 2016 bis 2018 untersucht. Laut dem vorliegenden Entscheid sieht die Apas dabei mehrere Berufspflichtverletzungen als erwiesen an. Konkrete Angaben machte die Behörde dazu aber nicht.
Das befristete, teilweise Wettbewerbsverbot ist für EY schmerzhaft. Laut Handelsblatt sollen mit der Entscheidung gar die schlimmsten Befürchtungen der Gesellschaft eingetreten sein.
EY teilte mit, man werde die Entscheidung sorgfältig prüfen. Zudem habe man seit 2020 «umfassende Massnahmen ergriffen, um die Prüfungsqualität und das Risikomanagement zu stärken.»
Bestehende Prüfungsmandate von EY wie das bei Volkswagen und der Deutschen Bank sind davon nicht betroffen, ebenso nicht Unternehmen aus dem Mittelstand und Privatsektor.
Das Verbot trifft EY in einer kritischen Phase. Derzeit arbeitet die Gesellschaft weltweit an einer Aufspaltung in einen jeweils eigenständigen Beratungskonzern und ein reines Prüfungsunternehmen. Unter dem Namen EY soll die Geschäft mit der Abschlussprüfung verbleiben. Das intern «Everest» genannte Projekt ist mehrfach verschoben worden. Nach aktuellem Stand soll es im laufenden ersten Halbjahr vollzogen werden.