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87 Prozent: Rekord-Sturz bei Evergrande

Die weitere Zukunft von Evergrande hängt an einer Verlängerung von Rückzahlungsfristen. (Bild Shutterstock/lentamart)
Die weitere Zukunft von Evergrande hängt an einer Verlängerung von Rückzahlungsfristen. (Bild Shutterstock/lentamart)

Nach einer fast eineinhalbjährigen Handelsaussetzung hat sich China Evergrande mit einem Rekord-Kurssturz an der Börse zurückgemeldet. Die Aktien des weltweit am höchsten verschuldeten Immobilienentwicklers fielen um fast 87 Prozent und waren mit 0,22 Hongkong-Dollar so billig wie noch nie.

28.08.2023, 10:40 Uhr
Immobilien

Redaktion: sw

Dadurch schrumpfte der Börsenwert auf umgerechnet 342 Millionen Euro. 2017 hatte die Marktkapitalisierung zeitweise bei fast 50 Milliarden Euro gelegen.

Evergrande, das aktuell auf einem rund 303 Milliarden Euro hohen Schuldenberg sitzt, hatte am Freitag mitgeteilt, alle geforderten Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme des Handels «angemessen» erfüllt zu haben. Hierzu gehört unter anderem die Veröffentlichung ausstehender Finanzberichte. Damit wendete der einstige Branchenprimus der Volksrepublik einen Zwangsrückzug von der Hongkonger Börse ab.

Damit sei die Firma aber noch lange nicht über den Berg, warnte Finanzmarktexperte Steven Leung vom Brokerhaus UOB-Kay Hian. «Es gibt wenig Hoffnung, dass Evergrande allein durch den Verkauf von Wohnungen seine Schulden zurückzahlen kann», sagte er gegenüber Reuters. Chinesische Käufer bevorzugten staatliche Immobilienentwickler. Ausserdem werde Evergrande nicht von Konjunkturhilfen der Regierung profitieren können.

Verlust halbiert

Im ersten Halbjahr 2023 hatte Evergrande den Verlust auf umgerechnet 4,2 Milliarden Euro halbiert. Gleichzeitig sei der Umsatz um 44 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro gestiegen. Die weitere Zukunft hänge an einer Verlängerung von Rückzahlungsfristen sowie einer erfolgreichen Umschuldung der Auslandsverbindlichkeiten. Über Letzteres sollen im September Gerichte in Hongkong und auf den Cayman Islands entscheiden.

Evergrande war Ende 2021 in Schieflage geraten und konnte seine Verbindlichkeiten nicht mehr bedienen. Vor einigen Wochen beantragte der Konzern Gläubigerschutz in den USA, da sich die Auslandsschulden auf fast 30 Milliarden Euro summieren.

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