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US-Märkte reagieren positiv auf Trumps Wahlsieg

Voraussichtlich dürfte der Wahlsieg Donald Trumps vor allem die Inflation anheizen. (Foto Fadziel Nor/ Shutterstock)
Voraussichtlich dürfte der Wahlsieg Donald Trumps vor allem die Inflation anheizen. (Foto Fadziel Nor/ Shutterstock)

Die US-Aktienmärkte haben bei Eröffnung des Handels mit Kursgewinnen auf den Wahlsieg von Donald Trump reagiert. Auch die Aktien von Tesla profitierten. Tesla-Gründer Elon Musk war einer der grossen Unterstützer von Trump im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft.

06.11.2024, 16:20 Uhr
Aktien | Krypto

Redaktion: awp/cwe

Nach dem Wahlsieg von Donald Trump startete der S&P500 mit einem Plus von 1.5%, nachdem die europäischen Märkte tiefer geschlossen hatten. Laut Portfolio-Manager Thomas Altmann werde nun die sogenannten "Trump-Trades" gespielt: Der Bitcoin klettere mit Trump als klaren Befürworter der Kryptowährung zwischenzeitlich in Rekordhöhe, die Renditen stiegen und die Kurse fielen. "Die Umsetzung von Trumps Wahlversprechen würde die Verschuldung der USA deutlich weiter nach oben treiben. Dagegen steigen die Aktienkurse. Denn die US-Unternehmen würden von Trumps Steuerplänen profitieren."

Unter den Einzelwerten standen die Aktien des Elektroautobauers Tesla um knapp 11 Prozent höher als am Vortag und kamen damit wieder einer Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar näher. Tech-Milliardär und Tesla-Gründer und -Chef Elon Musk stand im Wahlkampf eng an der Seite des Republikaners Trump. Tesla dürfte laut Aktienexperte Andreas Lipkow indirekt über den politischen Einfluss Musks profitieren.

Trump Media & Technology Group sprangen vorbörslich um rund 26 Prozent hoch, und lagen bei Börseneröffnung noch rund 12% über dem Vortag. Das von Trump gegründete Unternehmen dürfte "zukünftig als Sprachrohr des neuen US-Präsidenten positioniert werden und entsprechende Marketingaufmerksamkeit bekommen", wie Lipkow sagte.

Gleichzeitig haben die Republikaner den Senat gewonnen und liegen beim Repräsentantenhaus im Moment deutlich im Vorsprung. "Ein Republican (oder Red) Sweep wird damit höchstwahrscheinlich Realität," schreibt Natthias Ramser, CIO der Privatbank Reichmuth. "Dies gibt dem Präsidenten grosse Macht, da er damit auch Kontrolle über das Budget hat, neue Gesetze einfach durchbringen und wichtige Amtsträger wie Bundesrichter und den Fed Chairman einsetzen kann. Der Republican Sweep bringt protektionistische Handelspolitik und wachstumsfreundliche inländische Impulse. Diese beinhalten Steuersenkungen und Deregulierung."

Zölle werden Inflation anheizen

Die Aussichten für die Inflation schreibt Michaël Nizard, Head of Multi Asset bei Edmond de Rothschild: "Generell hat die Inflation bereits Schwierigkeiten, zum Zielwert der Fed zurückzukehren, und könnte sich unter Trumps Präsidentschaft sogar beschleunigen. Während die Anleger das Risiko von Zöllen genau im Auge behalten, ist der inflationärste Aspekt von Donald Trumps Programm sein Wunsch, Millionen von Einwanderern vom Arbeitsmarkt abzuziehen, der bereits unter Druck steht."

Das Verhältnis von offenen Stellen zu Arbeitslosen liegt immer noch über 1 und wird gemäss Nizard wahrscheinlich wieder steigen, wenn diese Politik umgesetzt wird, was dazu beiträgt, Lohnerhöhungen und damit die zugrunde liegende Inflation aufrechtzuerhalten. Trumps Handelskrieg gegen China (60% Steuer auf alle Produkte) und den Rest der Welt (allgemeine 10% Steuer auf alle Produkte) dürfte ebenfalls eine neue Inflationswelle auslösen. "In der Vergangenheit haben Zölle immer zu Preiserhöhungen für die betreffenden Produkte geführt, auch während der Episode 2018–2019, mit dem Unterschied, dass die US-Wirtschaft jetzt über eine weitaus grössere Fähigkeit verfügt, Inflation zu erzeugen," ist Nizard überzeugt.

All diese Faktoren dürften den Erfolg der Fed bei der Inflationskontrolle in Frage stellen und könnten laut dem Experten dazu führen, dass sie ihre aktuelle geldpolitische Lockerung verlangsamt: "Es ist unwahrscheinlich, dass die US-Notenbank bei ihrer Sitzung am 7. November politische Fragen berücksichtigen wird. Sie wartet lieber, bis Klarheit über die wirtschaftlichen Prioritäten des Gewinners besteht, und wird daher ihren Leitzins um 25 Basispunkte senken."

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