29.08.2024, 09:11 Uhr
Die Schweizer Tochter der Deutschen Bank hat im ersten Semester 2024 deutlich weniger Gewinn erzielt. Konkret ging der Geschäftserfolg um knapp 29 Prozent auf 13,1 Millionen Franken zurück. Unter dem Strich sank der...
Im Streit zwischen der Deutschen Bank und früheren Postbank-Aktionären hat sich das Institut mit einem grossen Teil der Kläger geeinigt. Damit kommt die Deutsche Bank im jahrelangen Streit um die Mehrheitsübernahme der Postbank einen grossen Schritt voran. Der Finanzmarkt reagierte positiv auf die Nachrichten.
Die Aktie legte am Donnerstagvormittag zunächst deutlich zu. Zuletzt schrumpfte das Plus aber etwas. Mit einem Kursgewinn von 1,3 Prozent auf 14,19 Euro reichte es aber immer noch für den ersten Platz im deutschen Leitindex Dax. Damit hat das Papier im laufenden Jahr rund 15 Prozent gewonnen.
Die Einigung habe voraussichtlich einen positiven Effekt auf das Vorsteuerergebnis im dritten Quartal von 430 Millionen Euro, teilte die Bank mit. Mit mehr als 80 Klägern, auf die insgesamt fast 60 Prozent aller geltend gemachten Forderungen entfielen, sei wie von dem Institut vorgeschlagen ein Vergleich auf Basis eines Preises von 31 Euro je Aktie geschlossen worden.
Zu den Parteien, mit denen eine Einigung erzielt worden sei, gehöre unter anderem die grösste Einzelklägerin im Verfahrenskomplex, auf die etwa ein Drittel aller geltend gemachten Forderungen entfalle. Die Deutsche Bank gehe davon aus, dass die erzielten Vergleiche im Durchschnitt etwa 45 Prozent der Rückstellungen in Anspruch nehmen werden. Sollten Vergleichsvereinbarungen mit weiteren Klägern abgeschlossen werden, könnten sich grössere positive Auswirkungen auf die gesamten für den Verfahrenskomplex gebildeten Rückstellungen ergeben.
Hintergrund ist die Mehrheitsübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank 2010. Es geht um die Frage, ob die Zwangsabfindung der Minderheitsaktionäre angemessen war und ob die Deutsche Bank nicht schon vor dem öffentlichen Übernahmeangebot für die Postbank faktisch die Kontrolle hatte - und den Anlegern mehr Geld hätte zahlen müssen. Die Deutsche Bank hatte den verbliebenen Aktionären 25 Euro je Aktie geboten.
In einer mündlichen Verhandlung Ende April hatte das Oberlandesgericht Köln angedeutet, dass es zugunsten der Kläger entscheiden könnte. Eine Entscheidung war wegen des «fortdauernden Beratungsbedarfs» von der laufenden Woche auf den 23. Oktober verschoben worden.
Die Deutsche Bank hatte vorsorglich 1,3 Milliarden Euro für den Streitfall zurückgelegt, was im zweiten Quartal für rote Zahlen gesorgt hatte.