16.12.2024, 16:34 Uhr
Die US-Wahl und die Ankündigung von Robert F. Kennedy Jr. als neuer US-Gesundheitsminister haben den Healthcare-Sektor aufgerüttelt. Während steuerliche Erleichterungen und regulatorische Lockerungen Innovationen...
Ängste und Unsicherheiten rund um die Covid-Varianten und deren potenziell negativen Effekte auf die globale Wirtschaft drücken auf die Börsenstimmung. Birgitte Olsen von Bellevue Asset Management zeigt auf, wie sich dieses Umfeld auf die Performance von Small und Mid Caps auswirkt.
"Führende Nischenunternehmen – Hidden Champions – sind mitunter weniger stark vom globalen Zyklus betroffen und können dank Innovationen und Technologieführerschaft oftmals auch in schwierigeren Zeiten erfolgreich dynamisch wachsen. Dies ist mit ein Grund, dass wir seit Jahresanfang und auch in der jüngsten Vergangenheit eine Outperformance von Nebenwerten beobachten, ungeachtet der Unsicherheiten rund um die Delta-Variante", sagt Birgitte Olsen, Senior Portfolio Manager Aktien Europa bei Bellevue Asset Management.
Absolute Bewertungen mögen aktuell auf hohem Niveau sein, seien aber in einem Umfeld tiefer Zinsen, lockerer Geldpolitik und reichhaltiger Liquidität berechtigt. Dazu kommen anstehende ambitionierte öffentliche Investitionspläne in Infrastruktur und grüne Energie. Es sei zu beobachten, so Olsen, dass die PE-Bewertungen in Europa nicht mehr steigen, sondern leicht zurückgehen, da die Dynamik positiver Gewinnentwicklungen und Gewinnrevisionen derzeit stärker ausfalle als der Anstieg der Marktpreise. Dieses Phänomen habe sich in der Berichtssaison des 2. Quartals 2021 nochmals fortgesetzt.
In der Tat haben Unternehmen im 2. Quartal erhebliche positive Gewinnüberraschungen geliefert und die Konsens-EPS-Schätzung für 2021 konnte seit Januar um 16% nach oben revidiert werden. Forward-Earnings sind seit Jahresanfang sogar um 26% gestiegen, während die Märkte rund 20% zuzulegen vermochten. "Dies bedeutet, dass das Bewertungsniveau trotz steigendem Markt um einen Kursgewinnpunkt zurückgekommen ist und der Markt allgemein billiger geworden ist. Für weiteres Kurswachstum dürfte aber nicht das generelle Rerating der Bewertungen entscheidend sein, sondern es gilt vielmehr diejenigen Unternehmen zu identifizieren, die punkto Gewinnentwicklung positiv überraschen werden", betont Olsen.
Mit Blick auf den Anlagestil haben Wachstumswerte seit April wieder stärker zulegen können als Value-Aktien, dies in Korrelation mit tieferen Obligationenrenditen. Zinsen dürften in der jüngsten Vergangenheit die Talsohle erreicht haben und für eine ausgewogenere relative Performance von Zyklikern und Value im restlichen Jahresverlauf sorgen, meint die Portfolio Managerin. Katalysatoren dafür wären ein anhaltendes positives Gewinnmomentum auch für das 2. Halbjahr sowie ein Zurückweichen der Delta-Variante mit allmählichen Immunitätsfortschritten. "Um diese Unsicherheiten und den sich ständig ändernden Wahrscheinlichkeiten Rechnung zu tragen, haben wir in das Portfolio des Bellevue Entrepreneur Europe Small Fonds eine Mischung aus 35% Value und 65% Growth implementiert und damit unsere Alphaquellen entlang der verschiedenen Anlagestile angemessen diversifiziert", erklärt Olsen.
Sorgfältiges Stock Picking bleibe dabei natürlich weiterhin der entscheidende Erfolgsfaktor. "Mit Blick auf Portfolioveränderungen haben wir im Value-Segment den französischen Autozulieferer Faurecia hinzugenommen, motiviert durch die attraktive Transaktion mit Hella. Wir haben volles Vertrauen in beide Managements, die wir gut kennen, und rechnen damit, dass in der Implementierung der Synergien nichts dem Zufall überlassen wird", sagt Olsen. Insgesamt rechne Bellevue Asset Management für Nebenwerte weiterhin mit einem attraktiven Performancepotenzial, insbesondere auch für den Bellevue Entrepreneur Europe Small Fonds, dem seit Auflegung 2011 eine annualisierte Rendite von 12,5% gelinge.