05.02.2024, 10:37 Uhr
Anna Bretschneider, Head of Switzerland bei Baillie Gifford spricht im Interview über den schwierigen Start in der Schweiz und den langfristigen Ansatz der privat gehaltenen Partnerschaft. «Wir haben ein grosses...
Das Wachstum in China ist heute das höchste seit vielen Jahren, angetrieben durch den privaten Sektor und die beschleunigte Anwendung von Technologie. Baillie Gifford ist überzeugt, dass China langfristig die Zukunft gehört und damit auch langfristig orientierten Anlegern, die auf innovative chinesische Unternehmen setzen.
"Die Möglichkeiten für Investoren in China sind enorm", sagt Roderick Snell, Investment Manager bei Baillie Gifford. In den letzten zehn Jahren hat China etwa ein Drittel des gesamten globalen BIP-Wachstums erwirtschaftet. Seine Mittelschicht ist heute die grösste der Welt. Und die Wirtschaft und der Aktienmarkt sind jeweils die zweitgrössten der Welt. Als das bevölkerungsreichste Land der Welt verfügt es über einen Binnenmarkt von über 1,4 Milliarden Menschen. Aber es ist Chinas Bereitschaft, neue Technologien zu übernehmen, die es wirklich von anderen Ländern unterscheidet, und das ist nur der Anfang der zunehmenden Bedeutung von China.
Noch wichtiger für Investoren ist, dass die Chancen auf dem Aktienmarkt vielversprechend sind. "Nach unserer Erfahrung ist der chinesische Aktienmarkt bis heute einer der ineffizientesten Märkte Asiens. Zum Teil ist dies auf die bedeutende Rolle von Kleinanlegern zurückzuführen. Sie machen etwa 80 Prozent des inländischen Handelsvolumens aus. Solche Teilnehmer zeigen jedoch oft eine herdenähnliche Anlegermentalität und ihre Haltedauer beträgt Tage, nicht Jahre. Diese Ineffizienzen machen Baillie Gifford zuversichtlich, dass Anlagen in China mit einem Horizont von fünf bis zehn Jahren einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil haben", so Snell.
Snell erklärt, wie es zu dieser hohen Dichte an innovativen Unternehmen in China kommt: "Ein wichtiger Grund sind die laufend steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E). China gibt bereits jetzt mehr für F&E aus als die gesamte EU und wird die USA bald überholen. Dies stimmt uns zuversichtlich, dass viele der weltweit führenden Technologieunternehmen in den kommenden Jahrzehnten in China zu finden sein werden."
Umso mehr überrascht, dass China trotz all dieser Anlagechancen in global ausgerichteten Portfolios deutlich unterrepräsentiert ist:
"In dem Masse, in dem sich China als Markt weiter öffnet und sein enormes Potenzial realisieren wird, sollten Investoren jetzt ihre Aufmerksamkeit darauf richten und chinesische Aktien in ihre Portfolios aufnehmen, um damit der sich abzeichnenden Entwicklung einen Schritt voraus zu sein. Baillie Gifford investiert für seine Kunden seit mehreren Dekaden in China. Per Ende Juni 2020 beliefen sich die Investments in mehr als 100 chinesische Unternehmen auf etwa 53 Mrd. CHF, was 17% unseres gesamten verwalteten Vermögens entspricht", sagt Snell.