17.04.2023, 10:32 Uhr
Arne Tölsner übernimmt die neu geschaffene Stelle als Head of Client Group für Deutschland, die Schweiz und Österreich. ernannt. Zuletzt war er insgesamt über 20 Jahre bei Allianz Global Investors in...
Ein erster Zinsschritt seitens der US-Notenbank sollte noch im laufenden Jahr erfolgen, findet Franck Dixmier, globaler Anleihechef bei Allianz GI.
Die Federal Reserve hat sehr gute Gründe, vor dem Jahresende 2015 die Leitzinsen anzuheben:
In diesem Zusammenhang ergibt es keinen Sinn, die Nullzinspolitik noch lange beizubehalten. Erfahrungsgemäss dauert es etwa 12 bis 18 Monate, bis sich geldpolitische Massnahmen auf die Realwirtschaft auswirken. Aus diesem Grund wäre es unseres Erachtens sogar ein Risiko, zu lange mit Zinserhöhungsschritten zu warten. Denn die Fed muss wachsenden Lohn-Preisdruck antizipieren und sich rechtzeitig Handlungsspielraum verschaffen, bevor der Konjunkturzyklus zu weit fortgeschritten ist.
Glaubwürdigkeit wahren
Vor allem aber muss der Fed daran gelegen sein, dass keine Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit aufkommen. Während die Notenbank grossen Wert auf die sogenannte Forward Guidance legt, also auf eine transparente Kommunikation zur Steuerung der Markterwartungen, wurde deren Wirksamkeit zuletzt durch widersprüchliche öffentliche Stellungnahmen einiger Mitglieder unterminiert. Da die Zentralbank seit mehr als einem Jahr von einer Normalisierung der Geldpolitik spricht, stellen die Unsicherheiten im Zusammenhang mit ihrem Handeln ein Risiko für ihre Glaubwürdigkeit dar.
In diesem Zusammenhang würde es uns nicht überraschen, wenn die Fed bereits in ihrer Sitzung am 17. September die Zinsen anheben würde. Auf jeden Fall sollte ein erster Zinsschritt noch im laufenden Jahr erfolgen. Angesichts der aktuellen Markterwartungen einer späteren Zinserhöhung würde ein Agieren in dieser Woche sicherlich kurzfristig für erhöhte Volatilität an den Märkten sorgen. Mittelfristig wäre die damit verbundene Beendigung der Unsicherheit aber nur von Vorteil.