16.09.2015, 16:27 Uhr
Der luxemburgische Investmentfondsverband ALFI stellt einen umfassenden Bericht vor, der u.a. auf das weltweite Wachstum der Pensionsfonds eingeht.
Für den Fondsstandort Luxemburg war 2014 ein historisches Jahr: Zum ersten Mal hat das verwaltete Vermögen der im Grossherzogtum domizilierten Investmentfonds im September die Schwelle von 3.000 Milliarden Euro überschritten. Nach zwölf Monaten kontinuierlichen Wachstums erreichte das Gesamtvolumen der Investmentfonds luxemburgischen Rechts per Ende Dezember 2014 rund 3.095 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte dieses Wachstums ist auf Nettozuflüsse zurückzuführen.
Luxemburg behauptete sich zudem erneut als der führende europäische Fondsstandort. Mit mehr als 42 Prozent der Nettozuflüsse aller in Europa domizilierten regulierten Fonds (Stand Ende November 2014) war das Volumen neuer Anlagegelder in Luxemburg doppelt so hoch wie am zweitplatzierten Fondsstandort. Bereits im Jahr 2013 beliefen sich die Nettozuflüsse in Luxemburg auf 46 Prozent aller Nettozuflüsse der regulierten Fonds in Europa 53 Prozent mehr als am zweitplatzierten Fondsstandort. Jedes Jahr kommen darüber hinaus im Durchschnitt rund hundert neue Fondsanbieter nach Luxemburg insbesondere nach Einführung der AIFM-Richtlinie, erläuterte Marc Saluzzi, Präsident des luxemburgischen Fondsverbands ALFI, anlässlich der traditionellen Pressekonferenz des Verbands zum Jahresanfang in Luxemburg.
Saluzzi betonte ausserdem die zentrale Rolle der Fondsindustrie für das Wirtschaftswachstum. Die Asset Management-Branche, die nach einer Phase, die von zahlreichen rechtlichen und aufsichtsrechtlichen Neuerungen geprägt war, solle sich im Jahr 2015 wieder ausschlieβlich auf ihr eigenes Wachstum und auf die Betreuung der Anleger konzentrieren können.
Steuerliche Themen werden 2015 wieder aktuell
Die auf internationaler Ebene aktuelle Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTT) lehnt der Fondsverband ALFI weiterhin strikt ab.
In Bezug auf die Initiative der OECD, die Verlagerung von Vermögenswerten und Gewinnen multinationaler Unternehmen einzuschränken, gibt es nach Ansicht von ALFI gute Gründe dafür, alle als OGAW aufgelegten Investmentvehikel als Gebietsansässige zu betrachten und sie in den Genuss der bestehenden Doppelbesteuerungsabkommen kommen zu lassen. So solle eine ungerechtfertigte Doppelbesteuerung sowohl auf Fonds- als auch auf Investorenebene verhindert werden.
In Luxemburg hat ALFI die Diksussion mit der Regierung über die steuerliche Behandlung von Investmentfonds aufgenommen. Es geht dabei in den kommenden Monaten darum, die Wirksamkeit der Besteuerung von Investmentfonds in einem von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld genau zu analysieren. Von herausragender Bedeutung bei diesen Überlegungen sind der Zugang der Investmentfonds zu Doppelbesteuerungsabkommen sowie die Positionierung Luxemburgs in dem rapide wachsenden Bereich des passiven Asset Management.