21.07.2023, 10:31 Uhr
Die amerikanische Kartellbehörde FTC zog ihre Klage gegen den 69 Milliarden Dollar schweren Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft zurück. Noch offen ist das Urteil der britischen Wettbewerbsaufsicht CMA.
In ihrem Kampf gegen die milliardenschwere Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft lässt die Kartellbehörde FTC nicht locker. Sie legte Einspruch gegen eine Gerichtsentscheidung ein, den 69 Milliarden Dollar Deal nicht zu blockieren.
«Wir sind enttäuscht, dass die FTC weiterhin einen nachweislich schwachen Fall verfolgt», sagte Microsoft Firmenchef Brad Smith. Die Berufungsinstanz werde vor allem prüfen, ob es Fakten für die Behauptung der FTC gebe, dass Microsoft der Konkurrenz Lizenzen für Activision-Spiele wie «Call of Duty» verweigern wird, sagte Kartellrechtsexperte Daniel Crane von der University of Michigan Law School gegenüber Reuters. «Die FTC könnte in der Berufung Schwierigkeiten haben, diesen Umstand nachzuweisen. Damit wäre der Fall in der von ihr dargelegten Form hinfällig.»
Am Dienstag hatte eine US-Richterin einen Antrag der FTC auf eine einstweilige Verfügung abgelehnt, die den Unternehmen bis zu einer Entscheidung im Hauptverfahren die Arbeit an dem Zusammenschluss untersagen sollte. Die Behörde habe nicht hinreichend dargelegt, dass Microsoft nach einer Übernahme von Activision dessen Spiele-Klassiker «Call of Duty» nicht mehr für die PlayStation von Sony freigeben oder der Wettbewerb durch den Deal substanziell beeinträchtigt werde.
Die beiden Unternehmen drängen zur Eile. Die offizielle Übernahmefrist läuft am 18. Juli aus. Allerdings können sich die Firmen auf eine Verlängerung einigen.