Nur ein kurzer Anstieg der Volatilität

Bild: Pixabay
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Die globalen Aktien stiegen im vergangenen Jahr um rund 26%; in den letzten zwei Jahren gar um 49%. Vor diesem Hintergrund erscheint die Korrektur Anfang Februar weniger unheilvoll, so Aberdeen Standard Investments.

26.02.2018, 14:48 Uhr

Redaktion: jod

Alles lief vielleicht etwas zu glatt, meinen die Experten von Aberdeen Standard Investments. Das globale Wirtschaftswachstum dürfte auf dem besten Weg sein, 2018 ein Mehrjahreshoch zu erreichen, unterstützt durch einen breiten Aufschwung in den Industrie- und Schwellenländern. Die Arbeitsmärkte verbessern sich nach wie vor, nachdem zuvor die Auswirkungen der Finanzkrise lange angehalten hatten. Die Zentralbanken in einer Reihe von Volkswirtschaften haben begonnen, einen sehr gemächlichen Rückzug aus ihrer noch immer lockeren Geldpolitik zu signalisieren, sobald sich die Bedingungen verbessern.

Anfang Februar hat sich allerdings die Stimmung an den Finanzmärkten deutlich eingetrübt, obwohl es kaum Anzeichen für einen Unterbruch der Reihe von guten Nachrichten gibt. Innerhalb einer Woche verlor der MSCI Global Equity Index 9% seines Wertes. Die Credit Spreads wurden grösser (vor allem in Hochzinsmärkten). Die Rohstoffpreise sanken. Das Kapital floss aus den Schwellenländern ab. Und Investoren investierten in Safe-Hafen-Währungen wie den japanischen Yen.

Gefahren scheinen eingedämmt
Die Berichterstattung inmitten dieses steigenden Stresses war gemischt. Einige Kommentatoren warnten davor, dass eine steigende Inflation eine abruptere Anpassung der Geldpolitik erforderlich machen würde. Andere befürchteten, dass höhere Laufzeitprämien die finanziellen Bedingungen verschärfen und den Aufschwung ersticken würden. Es handelte sich hier genau um die zwei Risikoszenarien, die der Vermögensverwalter Aberdeen Standard Investments in seinem positiven Ausblick für 2018 identifiziert hatte. Allerdings sieht Aberdeen Standard nur wenige Anzeichen dafür, dass diese Szenarien derzeit wirklich Realität werden.

Das Inflationsumfeld scheint in den meisten Märkten eingedämmt zu sein. Selbst in den USA, wo Aberdeen Standard davon abrät, die neuesten Lohn- und Inflationsdaten überzuinterpretieren. Auch wenn die Renditen von Staatsanleihen gestiegen sind, scheint dies zum Teil auf die sich verbessernden wirtschaftlichen Bedingungen zurückzuführen zu sein, zusammen mit moderaten Erhöhungen der Laufzeitprämien.

Das Marktumfeld könnte besser dazu dienen, um den jüngsten Stress in den Finanzmärkten zu erklären. Vor der Korrektur stiegen die globalen Aktien im vergangenen Jahr um rund 26%; in den letzten zwei Jahren gar um 49%. Tatsächlich hat sich der Markt seither bereits beruhigt, wobei gewisse Risikoaktiva ihre Verluste teilweise schon wieder wettgemacht haben. Auch der Financial Stress-Index von Aberdeen Standard Investments relativiert die Entwicklung (siehe Grafik). Er zeigt einen scharfen, aber kurzlebigen Anstieg der Volatilität von zuvor ungewöhnlich niedrigen Niveaus. Der Anstieg ist wahrscheinlich nicht stark genug, um das Wachstum zu bremsen. Die politischen Entscheidungsträger werden sich bestätigt fühlen, wenn sie dies durchschauen und solange sie keine Beweise dafür sehen, dass sich die zugrundeliegenden Fundamentaldaten verschieben.

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