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In der Gunst der Märkte steigen

Andrew Paisley, Fund Manager bei Aberdeen Standard Investment
Andrew Paisley, Fund Manager bei Aberdeen Standard Investment

Trotz den zuletzt verzeichneten Wertverlusten von Unternehmen an den Börsen, sieht Andrew Paisley von Aberdeen Standard Investments keinen Grund, die Aktien kleinerer Unternehmen zu meiden. Er schätzt die Fundamentaldaten als positiv ein.

18.01.2019, 17:56 Uhr

Redaktion: rem

"Kleinere europäische Unternehmen haben einige schwierige Monate hinter sich", blickt Andrew Paisley, Fund Manager bei Aberdeen Standard Investment, zurück. Der Ausblick für die Weltwirtschaft habe sich verschlechtert und der IWF seine Wachstumsprognosen erstmals seit 2016 gesenkt. In diesem Umfeld sei es zu regionalen Performance-Unterschieden gekommen, wobei Europa und die Schwellenmärkte nachgegeben haben, die USA hingegen sich weiterhin vergleichsweise robust zeigten.

Letzteres habe es der US Federal Reserve ermöglicht, die Zinsen 2018 drei Mal anzuheben, wobei weitere Zinserhöhungen wahrscheinlich seien. "Dies stellt die Aktienmärkte vor Herausforderungen, denn bei steigenden Zinsen sind die Bewertungen tendenziell rückläufig, da die Anleger höhere Erträge verlangen", erklärt Paisley. Die steigenden Zinsen hätten zudem eine Aufwertung des US-Dollars zur Folge, was sich als weiterer Belastungsfaktor für europäische Aktien erweise. Die Märkte seien zusätzlich durch die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, ihr Anleihenkaufprogramm im Dezember einzustellen, in Mitleidenschaft gezogen worden.

Politische Turbulenzen
Auch die Politik spielt gemäss Paisley eine wesentliche Rolle. Beim Handelsstreit zwischen den USA und China haben sich die beiden Länder zwar auf eine 90-tägige "Waffenruhe" verständigt, doch das Problem ist in den Augen des Fund Managers noch weit von einer Lösung entfernt. Mit der neuen Regierung und ihrer Politik sei das Risiko eines Austritts eines südeuropäischen Landes aus dem Euroraum erneut grösser geworden. Die Gesundheit der italienischen Banken stelle ebenfalls einen Sorgenpunkt dar. Zudem hätten die Brexit-Verhandlungen eine kritische Phase erreicht, wobei ein zuvor undenkbarer Austritt ohne Vereinbarung mittlerweile eine reelle Möglichkeit darstellt.

"Diese Faktoren haben zusammen zu einer starken Verkaufswelle am Markt geführt, von der vor allem kleinere Unternehmen betroffen waren", folgert Paisley: "Darüber hinaus war am Markt eine Umschichtung aus von uns bevorzugten Wachstumstiteln hoher Qualität in günstigere Substanzwerte zu beobachten". Die Bewertungskennzahlen jener Aktien, die sich nach Paisley gut entwickelt haben, sind zurückgegangen, wohingegen sich jene von Titeln, die mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, erholt haben.

Zeit für Sorgen?
"In der Marktvolatilität kommen Sorgen hinsichtlich des globalen Wachstumsausblicks und der jüngsten negativen politischen Meldungen über die Brexit-Verhandlungen in Grossbritannien zum Ausdruck", erläutert Paisley. Nach der Anfangsphase der jüngsten Verkaufswelle, in deren Zuge die Unternehmen mit der besten Wertentwicklung am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde, werde der Markt sich wieder auf die zugrundeliegenden Fundamentaldaten richten.

Zwar stellen die zuletzt von kleineren Unternehmen verzeichneten Verluste gemäss Paisley eine Enttäuschung dar, doch die langfristigen Anlageargumente für die Anlageklasse hätten weiter Gültigkeit. Die Verkaufswelle sei grösstenteils willkürlich erfolgt, wobei günstige Titel am besten abschnitten. Allerdings stelle diese Entwicklung nichts Neues dar und Paisley geht davon aus, dass den Fundamentaldaten der Unternehmen wieder mehr Beachtung geschenkt wird, sobald wieder Ruhe eingekehrt ist. "In der Folge dürften Unternehmen hoher Qualität mit guten Bilanzen und starken Managementteams wieder in der Gunst der Märkte steigen", prognostiziert Paisley.

Aberdeen Standard Investments an der Finanz19: Stand M.12, weitere Informationen finden Sie hier.

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