26.07.2024, 12:33 Uhr
Die Mieten für Wohnungen sind im zweiten Quartal 2024 in fast allen Regionen der Schweiz weiter gestiegen. Bei den Büroflächen zeigt sich hingegen ein durchzogenes Bild.
In den letzten zwölf Monaten sind sowohl die Angebotsmieten wie auch die Preisausschreibungen für Eigentumswohnungen gestiegen. Bei Einfamilienhäusern zeigt sich eine tendenzielle Stagnation der Preise, jedoch auf sehr hohem Niveau.
Im Dezember 2023 sind die ausgeschriebenen Preise für Eigentumswohnungen um 0,6 Prozent angestiegen. Dagegen haben sich die Angebotspreise für Einfamilienhäuser um 0,4 Prozent reduziert. In der Jahresentwicklung zeigt sich eine ähnliche, wenn auch abgeschwächte, Tendenz: Während die Preise für Stockwerkeigentum um 2,6 Prozent zugelegt haben, sind die diejenigen für Einfamilienhäuser um 0,7 Prozent gefallen. Damit hat sich die Preisentwicklung dieser beiden Eigentumsformen im 2023 erstmals seit über zehn Jahren gegenläufig entwickelt. Dies geht aus der neusten Analyse des Swiss Real Estate Offer Index hervor, der von ImmoScout24 in Zusammenarbeit mit dem Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI erhoben und publiziert wird.
«Verkäufer:innen von Eigentumswohnungen erhoffen sich, dass potentielle Käufer:innen eher eine erschwingliche Stockwerkeinheit als ein Einfamilienhaus kaufen, womit diese Wohneigentumsform somit sehr begehrt bleibt. Dieser Umstand treibt die Preisforderungen derzeit weiter in die Höhe», erläutert Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group.
Im Gegensatz dazu haben die Einfamilienhauspreise offenbar ihren vorläufigen Zenit erreicht. Das sehr hohe Kaufpreisniveau in Kombination mit spürbar gestiegenen Fremdfinanzierungskosten führen zu einer rückläufigen Nachfrage. Zudem kommt zu den sehr hohen Kaufpreisen nicht selten auch ein bedeutender Investitionsbedarf hinzu, etwa im Bereich von energetischen Sanierungen, was den Entschluss zum Erwerb eines Einfamilienhauses zusätzlich erschweren kann.
Auch im Dezember haben sich die Angebotspreise für Mietwohnungen verteuert. Mit 0,9 Prozent fällt der Anstieg empfindlich hoch aus. Im Gesamtjahr 2023 beträgt die Zunahme wie bereits im Vorjahr substanzielle 4,4 Prozent und liegt damit weit über der erwarteten Jahresteuerung in der Schweiz (gemäss LIK per Ende November 1,4 Prozent).
«Nachdem das Niveau der Angebotsmieten in der Schweiz über viele Jahre seitwärts verlief, ist nun in den letzten zwei Jahren ein massiver Anstieg von 8,6 Prozent zu verzeichnen», resümiert Martin Waeber die Situation.
Je nach Region gibt es grosse Unterschiede im Jahresverlauf 2023: Überdurchschnittlich sind die Preise in der Grossregion Zürich (+5,7 Prozent), in der Zentralschweiz (+5,4 Prozent) sowie in der Ostschweiz (+4,9 Prozent) gestiegen, während sie in der Genferseeregion mit einem Plus von 4,3 Prozent minimal unter dem nationalen Schnitt notierten. Etwas geringer war das Mietpreiswachstum im Mittelland (+3,0 Prozent) sowie in der Nordwestschweiz (+1,9 Prozent). Die mit Abstand geringste Zunahme wurde im Tessin gemessen (+0,5 Prozent).