Private Equity zeigt sich in Krisenzeiten robust

Die globale Private-Equity-Branche verfügt derzeit über mehr "Dry Powder" als jemals zuvor. (Bild: Shutterstock.com/Photon)
Die globale Private-Equity-Branche verfügt derzeit über mehr "Dry Powder" als jemals zuvor. (Bild: Shutterstock.com/Photon)

In volatilen Zeiten, geprägt von hoher Inflation, suchen Anleger nach Investmentalternativen – und finden sie zunehmend im Privatmarkt-Bereich. Trotz hoher Bewertungen lassen sich laut Sweta Chattopadhyay von Moonfare noch immer renditestarke Fonds finden, insbesondere bei Managern mit langjähriger Erfahrung.

23.06.2022, 08:38 Uhr
Alternatives

Redaktion: rem

Die Finanzmärkte sind derzeit von drei Faktoren geprägt: anschwellende Inflation, steigende Zinsen und neue geopolitische Entwicklungen. "In dieser herausfordernden Marktsituation sollten sich Investoren für ein ausgewogenes Portfolio entscheiden. Dazu gehört, so breit wie möglich in Vermögenswerte zu diversifizieren, die weniger von Inflation betroffen sind – wie zum Beispiel Private Equity (PE). Damit haben Anleger weiterhin Chancen, hohe Renditen zu generieren", sagt Sweta Chattopadhyay, Head of Investments Europe bei Moonfare. Studien zeigten, dass die höchsten Renditen von PE in der Regel in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs zu verzeichnen sind. Tatsächlich lasse sich nachweisen, dass das Private-Equity-Modell in der Finanzkrise 2008 selbst in Zeiten der Rezession widerstandsfähig und flexibel blieb und mit Zugang zu ausreichend Kapital.

Inflation bedeute, dass die Anleger jetzt dafür bestraft werden, wenn sie ihr Geld auf der Bank liegen lassen. Sie müssten über Alternativen nachdenken und Produkte suchen, die langfristig angelegt sind und die Inflation in der Regel überkompensierten, gibt sich Chattopadhyay überzeugt.

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Widerstandsfähigkeit gegenüber Konjunkturabschwüngen

Ein wesentlicher Grund für die Widerstandsfähigkeit der PE-Anlageklasse gegenüber Konjunkturabschwüngen sei die Langfristigkeit der Investitionen als auch die Überlegenheit des "Governance Modells». Hinzu komme, dass PE-Firmen heute noch mehr Kapital zur Verfügung stehe als 2008. Die globale Private-Equity-Branche verfüge derzeit über mehr "Dry Powder" – nicht zugewiesenes Kapital, das die Unternehmen für Investitionen zur Verfügung haben – als jemals zuvor, so Chattopadhyay. Die im September 2021 in Studien festgehaltene Höhe des aktuellen "Dry Powders» beläuft sich auf 1,32 Bio. USD. Die Fonds verfügen damit laut der Investmentmanagerin über genügend Kapital, um in vielversprechende Unternehmen zu investieren, die aufgrund makroökonomischer Veränderungen vorübergehend in Schwierigkeiten geraten sind.

Chattopadhyay verweist darüber hinaus darauf, dass Private-Equity-Fondsmanagern zahlreiche Instrumente zur Verfügung stünden, um negative Inflationseffekte durch aktives Management ihrer Portfoliounternehmen abzumildern, sei es durch Wertsteigerung durch verbessertes Management, Fusionen und Übernahmen oder andere Expansionsmöglichkeiten wie zum Beispiel Globalisierung der Unternehmen. Auch eine Änderung des Geschäftsmodells der Portfoliounternehmen oder eine Anpassung des Zeitplans für den Ausstieg ("Exit») aus dem Unternehmen könne sich als hilfreich erweisen.

Sweta Chattopadhyay
Sweta Chattopadhyay

Spreu trennt sich vom Weizen

"Die Aktienmärkte sind nach wie vor hoch bewertet und werden auf lange Sicht volatil bleiben.Gleichzeitig wird sich in einem Umfeld steigender Zinsen und Inflation in der Private-Equity-Branche die Spreu vom Weizen trennen. Gefragt sind jetzt Manager mit langjähriger Erfahrung, die bereits Inflationszyklen durchlaufen haben und die nachweislich in der Lage sind, nicht nur in Boom-, sondern auch in Rezessionszeiten organischen Wert zu schaffen. Die Investoren sollten bei der Auswahl ihrer Investitionspartner sehr genau auf diese Kriterien achten", so Sweta Chattopadhyay.

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