Mehr Inflation tut Infrastrukturinvestments gut

Digitale Infrastruktur wird als Investment immer attraktiver. (Bild: Shutterstock.com/Gorodenkoff)
Digitale Infrastruktur wird als Investment immer attraktiver. (Bild: Shutterstock.com/Gorodenkoff)

Die Zeichen der Weltwirtschaft stehen nach der Krise auf Wachstum. Gleichzeitig schüren die signifikanten fiskalischen Anreize aber auch die Sorge vor mehr Inflation. Warum höhere Preise für Anleger in börsennotierter Infrastruktur auch eine positive Nachricht sind, erklärt Alex Araujo von M&G.

25.04.2021, 06:00 Uhr

Redaktion: rem

Anlagen in Unternehmen, die physische Infrastruktur besitzen oder betreiben, wie etwa Flughäfen, Funkmasten, Autobahnen oder Datennetze, reagierten in der Vergangenheit gelegentlich sensibel auf ein kurzfristiges Auf und Ab der Anleihemärkte. "Langfristig gesehen ist allerdings eine Welt des kontrollierten Wirtschaftswachstums mit sanft steigender Inflation für viele börsennotierte Infrastrukturunternehmen eine wichtige Wachstumsquelle – direkt oder indirekt. Denn inflationsgebundene Erträge sind ein wesentliches Merkmal der Anlageklasse und lassen Cashflows und Dividenden steigen", erläutert Alex Araujo, Fondsmanager des M&G (Lux) Global Listed Infrastructure Fund bei M&G Investments.

Inflation ist nicht einziger Wachstumstreiber

Börsennotierte Infrastruktur nutzt langfristige strukturelle Trends, wie erneuerbare Energien, digitale Konnektivität und Demografie. "Am stärksten dürften davon solche Unternehmen profitieren, die wir als sich entwickelnde Infrastruktur bezeichnen, wie etwa Kommunikations- und Übertragungsinfrastruktur", meint Araujo. Als während des globalen Lockdowns Millionen von Menschen gezwungen waren, von zuhause aus zu arbeiten, sich virtuell mit anderen zu treffen oder zu unterhalten, wurde die Bedeutung digitaler Netze besonders deutlich.

Aber auch langfristige Themen greifen hier, wie das immer stärkere Datenwachstum in unserer zunehmend digitalen Welt. Der anhaltende strukturelle Aufwärtstrend der Zahlungsnetzwerke ist vorteilhaft für die Transaktionsinfrastruktur, denn die langfristige Verlagerung weg von Bargeldtransaktionen hin zu Online- und Kartenzahlungen hielt während des Lockdowns an. "Betrachten wir das veränderte Verbraucherverhalten, so könnte sie sich sogar noch beschleunigen", so der Fondsmanager.

Digitale Infrastruktur mit klaren Vorteilen

"Wir haben alle 250 Unternehmen, die unsere Kriterien an physische Infrastrukturanlagen, Disziplin bei Dividendenzahlungen sowie an Nachhaltigkeitsfaktoren erfüllen, einem Stresstest in dem Szenario steigender Zinsen unterzogen. Eine Verschiebung der Zinskurve um 100 Basispunkte auf die Anlageperformance würde demnach folgende Auswirkungen haben: Die defensiven Bereiche der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur würden leiden, während sich entwickelnde Infrastruktur gut dastünde – ein Zeichen für ihre Qualitäten als effektives Instrument zur Portfoliodiversifikation", erklärt Araujo. Auf längere Sicht wirkten steigende Zinsen aus ganz logischen Gründen positiv: Die Zinsen steigen, weil die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation zunehmen, was mehr Verkehr auf mautpflichtigen Strassen und mehr Passagiere auf Flughäfen sowie mehr Cashflows aus inflationsgebundenen Einnahmen bedeutet.

Bei einer Strategie, die auf hohe Renditen abziele, ohne Wachstum in den Vordergrund zu stellen, würden die Ergebnisse eines solchen Stresstest ganz anders aussehen. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass zum Beispiel Bond-Proxys unter steigenden Zinsen leiden würden. Anlagen in börsennotierte Infrastruktur aber profitieren von der Inflation, weil sie klar auf langfristiges Wachstum ausgerichtet sind", sagt Araujo.

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