Rob Drijkoningen, Global Head of Emerging Markets Dept in Den Haag
Lokalwährungsanleihen aus Asien sind attraktiv, denn die Region bietet bessere Rahmendaten als die entwickelte Welt und rentiert im Durchschnitt höher. Weltweit lässt das Wachstum nach. Die politischen Entscheidungsträger greifen daher zu Konjunkturfördermassnahmen, wie beispielsweise Zinssenkungen, und erhöhen somit Asiens Attraktivität für Anleiheinvestoren.
05.09.2012, 07:51 Uhr
Redaktion: sek
Die Anleihemärkte Asiens sind seit der Jahrtausendwende enorm gewachsen; zusammengenommen ist dieser Markt einer der grössten Anleihemärkte der Welt. Damit tragen diese Märkte auch der steigenden Nachfrage in- und ausländischer Investoren Rechnung. Gleichzeitig bieten sich Anlegern jetzt attraktivere Anlagemöglichkeiten und höhere Liquidität als je zuvor.
Auch die Transaktionskosten ziehen an einigen Märkten Asiens mittlerweile mit denen der entwickelten Welt gleich. Auf dem asiatischen Anleihemarkt dominieren Staatsanleihen. Daher ist die fiskalpolitische Dynamik gerade für diese Anlageform von grösster Bedeutung. Niedrige Haushaltsdefizite sind in dieser Region die Regel, während sie in den entwickelten Volkswirtschaften Seltenheitswert haben. Aus diesem Grund sind die Länderratings dieser Region bislang positiv und werden das voraussichtlich auch bleiben. Zudem verfügen asiatische Banken über reichlich Liquidität, die Loan-Deposit-Ratios sind im internationalen Vergleich niedrig. Überdies entwickeln sich die Anleihemärkte Asiens zum bevorzugten Anlageziel für Investoren, die sich aufgrund des Wertzuwachspotenzials mit asiatischen Währungen eindecken.
Asiatische Währungen im Vergleich attraktiv Mittelfristig schätzt ING IM die weitere Entwicklung asiatischer Währungen positiv ein. Sowohl bei den realen als auch den nominellen effektiven Wechselkursen erscheinen asiatische Währungen im Vergleich zu Währungen von den entwickelten Märkten attraktiv bewertet. So sind die insgesamt positiven Leistungsbilanzen der Region nur einer von vielen Faktoren, die die Währungen Asiens stützen. Aber trotz des zunehmenden intraregionalen Handels gibt es deutliche Unterschiede bei den wichtigsten Wachstumsträgern der verschiedenen Länder Asiens.
Asien ist ein Land mannigfaltiger Kulturen und Sprachen und das zeigt sich auch an der Vielfalt der Volkswirtschaften und Märkte. Während Taiwan und Südkorea einerseits stark exportabhängig an, weicht das Konsumverhalten der beiden Länder andererseits stark voneinander ab. Und das gilt auch für ihre Anleihemärkte und Währungen: Während der Taiwan-Dollar von der Zentralbank kontrolliert wird, verfolgt die südkoreanische Notenbank eine flexible Devisenpolitik. Diese Unterschiede setzen sich auch bei den Anlagemöglichkeiten im Bondsektor fort:
Hier bieten die meisten Länder Asiens Staatsanleihen, Anleihen quasi-staatlicher Emittenten und Unternehmensanleihen, meistens sowohl in US-Dollar als auch in Lokalwährung. Zudem können Exposures häufig anhand von Derivaten synthetisch nachgebildet werden; auch das mildert die Steuerfolgen. Wegen ihrer relativ geringen Korrelation mit anderen Anlageformen eignen sich asiatische Anleihen auch optimal zur Diversifizierung eines globalen Portfolios. Ferner tragen zahlreiche länderspezifische Faktoren wie Unterschiede bei der Kreditqualität und eine unterschiedliche Wechselkurspolitik zu hoher Vielseitigkeit bei, die auch innerhalb dieser Asset-Klasse selbst genutzt werden kann.
Reiz wird anhalten Asien ist eine bekannte Erfolgsgeschichte. Dank ihrer ausserordentlich starken Rahmendaten ist diese Region auch für die Zukunft hervorragend aufgestellt. Durch das Zusammenspiel der genannten Faktoren Fundamentaldaten, Renditen, Währungen und vielfältige Anlagechancen haben sich die Anleihemärkte der Region im vergangenen Jahrzehnt zu einem Anlageziel mit einem attraktiven Risiko-Ertrags-Profil entwickelt, dessen Reiz auch weiterhin anhalten dürfte.
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