Chinas Wirtschaft dürfte die Talsohle bald erreicht haben, sieht Feri einen Silberstreifen am Horizont. (Bild: Shutterstock.com/maxx_studio)
Die Marktpsychologie an den Anlagemärkten ist weltweit nachhaltig beschäftigt, und Unterstützung durch die Notenbanken wie in früheren Jahren bleibt angesichts der grassierenden Inflation aus. Unter diesen Umständen hält Feri Investment Research erst im späteren Jahresverlauf eine Besserung für möglich.
23.05.2022, 16:31 Uhr
Redaktion: hf
Die Kurse in den USA und in Europa geben seit Monaten nach. Zuletzt hat sich der Abwärtstrend an den globalen Börsen weiter verfestigt. Für viele Investoren ist dies eine neue Erfahrung: Konnten sie in den vergangenen Jahren stets mit einer ultra-expansiven und somit marktfreundlichen Geldpolitik rechnen, ist auf den "Bail-Out", auf Interventionen der Notenbanken, mittlerweile kein Verlass mehr, schreibt Eduard Baitinger, Chef Asset Allocation der Feri-Gruppe in Deutschland, in seinem jüngsten Update.
So habe etwa in diesem Jahr die "Buy the dip"-Strategie, mit der mutige Anleger für ihre Zukäufe in der Vergangenheit stets belohnt wurden, kläglich versagt. Folglich warteten die Käufer an der Seitenlinie der Börse ab. "Den Finanzmärkten fehlt deshalb zurzeit die Unterstützung, die nötig wäre, um aus dem negativen Sog herauszukommen", so Baitinger.
Fed strafft Geldpolitik weiter
Theoretisch könnte dieser Teufelskreis durch geldpolitische Hilfen durchbrochen werden. Allerdings sind die globalen Notenbanken angesichts der höchsten Inflationsraten seit rund 40 Jahren gegenwärtig dazu nicht in der Lage. Vielmehr sei genau das Gegenteil zu erwarten: "Die geldpolitische Straffung wird voraussichtlich noch einmal verschärft, um das Problem der raschen Geldentwertung in den Griff zu bekommen", erwartet der Feri-Experte wie viele seiner Branchennachbarn.
Die jüngsten Äusserungen von Fed-Chef Jerome Powell bestätigten diese Meinung. Powell habe klar gemacht, dass die Inflationsbekämpfung im Vordergrund steht. Im Ernstfall würde dafür auch eine US-Rezession in Kauf genommen. "Noch schwächere Aktienmärkte wären dann die unvermeidliche Folge", hält der Verantwortliche für die quantitative Analyse von Feri Investment Research fest.
Trotz der Fülle schlechter Nachrichten sieht Baitinger aber auch einige Aspekte, die Anlass zur Hoffnung geben. Zunächst falle auf, dass die globalen Aktienmärkte relativ zu ihrer Historie zunehmend attraktive Bewertungen aufweisen. Im Vergleich zu den höheren Zinsen an den Anleihenmärkten sei der Risikoaufschlag allerdings nicht attraktiv genug. Dennoch würden sich in diesem Kontext interessante Chancen für Langfristinvestoren ergeben, sobald die Zinsanstiege ihren Zenit erreicht haben.
Besserung in China in Sicht
Zudem dürfe die Situation in China nicht zu einseitig interpretiert werden. Zwar haben die strengen Lockdowns der Wirtschaft schwer zugesetzt und zu Kapitalabflüssen und einem Abverkauf des Renminbis geführt. Lockerungen der extrem strengen Lockdowns würden jedoch zunehmend wahrscheinlicher, da die Corona-Neuinfektionen in China spürbar gesunken sind.
Dieser Umstand sollte den Abschwung der chinesischen Wirtschaft bremsen und im weiteren Jahresverlauf verbesserte Aussichten für globale und vor allem chinesische Aktien eröffnen. "Die jüngste Zinssenkung in China gibt dazu bereits erste wichtige Impulse", beobachtet Baitinger.
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