23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Die zweite Coronawelle trifft die Schweizer Wirtschaft unterschiedlich. Im Dienstleistungssektor hat sich die Stimmung im November merklich eingetrübt, in der Industrie hingegen nicht.
Die Einkaufsmanager der Dienstleistungsunternehmen blicken pessimistischer auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung. Der für diesen Wirtschaftszweig berechnete Einkaufsmanager-Index (PMI) sank saisonbereinigt auf 48,0 von 50,4 Punkten im Vormonat, wie die Credit Suisse, die den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch. berechnet, am Dienstag mitteilte. Er sank damit unter die wichtige Schwelle von 50 Punkten (über 50 Punkte deutet auf Wachstum hin).
Der Dienstleistungssektor werde durch die zweite Coronawelle ausgebremst, heisst es in der Mitteilung. Der Rückgang wird allerdings relativiert: Der Novemberwert sei zwar der tiefste seit Mai dieses Jahres, die Lage sei aber deutlich besser als auf dem Höhepunkt der ersten Coronawelle. Damals sackte der Dienstleistungs-PMI bis auf 21,4 Punkte ab. Der Unterschied wird nicht zuletzt mit den nun milderen Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie erklärt. Gleichwohl gibt es keinen Grund für Optimismus: So klagen die Firmen gemäss Communiqué über eine Verschlechterung der Auftragslage.
Anders ist die Situation in der Industrie. Der für diesen Sektor berechnete Index stieg im November auf 55,2 von 52,3 Punkten und notiert damit klar oberhalb der Wachstumsschwelle. Dies war in der ersten Pandemiewelle nicht der Fall. Dafür gebe es zwei Gründe: Erstens funktionierten im Gegensatz zum Frühling die Lieferketten. Und zweitens hätten China, Japan und Südkorea die Pandemie im Griff. Und von der Nachfrage aus Asien profitiere die Schweizer Industrie nicht nur direkt, sondern auch indirekt - beispielsweise als Zulieferer für die deutsche Autoindustrie.
Laut der Nachrichtenagentur AWP hatten Ökonomen im Vorfeld für den Industrie-PMI mit tieferen Werten gerechnet, beim Dienstleistungs-PMI fiel der Wert im Rahmen der Erwartungen aus. Beim Industrie-PMI wurde im Vorfeld ein Indexstand von 50,5 bis 54,1 Punkten geschätzt, beim Dienstleistungs-PMI von 46,0 bis 50,0 Punkten.
Der PMI und das KOF Konjunkturbarometer gelten als die beiden wichtigsten Frühindikatoren für die Schweizer Wirtschaft. Das KOF-Barometer hatte zuletzt eine leichte Abwärtstendenz signalisiert. Der November-Wert nahm um 2,8 auf 103,5 Punkte ab. Im Mai war der Wert mit 49,6 Punkten auf einen historischen Tiefstand gefallen.