20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) meldet fürs erste Halbjahr einen 6% höheren Geschäftsertrag von CHF 1,34 Mrd. Der Gewinn stieg kräftig um 11% auf CHF 541 Mio. "Die Bank ist dank ihres diversifizierten Geschäftsmodells gut gewappnet für herausfordernde Zeiten", erklärt der scheidende ZKB-Chef Martin Scholl.
Die Zürcher Kantonalbank spricht in ihrer Mitteilung zum Halbjahresresultat von einem "sehr gute Ergebnis", war das Umfeld u.a. mit der Börsenschwäche doch ziemlich anspruchsvoll. Besonders positiv verlief das Zinsengeschäft als wichtigster Ertragspfeiler. Er erbrachte einen Nettoerfolg von CHF 650 Mio. oder 8,4% mehr als in der Vorjahreszeit.
Als wichtige Gründe für den Erfolg nennt die Bank höhere Erträge aus dem besicherten Interbankengeschäft und die gestiegenen Dollar-Zinsen. Rückstellungen für Kreditausfällt konnten zurückgefahren zurückzuführen, teilte die ZKB weiter mit. Dazu kam niedrigere Rückstellungen für Kreditausfälle und Wertberichtungen.
Der Hypothekarbestand als wichtiger Treiber des Zinsenerfolgs wuchs in den ersten sechs Monaten um 2,5% auf CHF 94,1 Mrd. Dabei, so die Bank, halte sie unverändert an ihren "hohen Qualitätsstandards fest". Ein Fingerzeig auf andere Banken? Beim Lesen dieser Worte lässt sich der Gedanke nicht verdrängen.
Ebenfalls erfreulich hat sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft entwickelt: Der Vorjahresrekord wurde um 5,3% auf CHF 473 Mio. gesteigert. Positiven Einfluss hatte besonders der Ertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft, wobei letzteres von einem starken Zufluss an Neugeldern profierte.
Von Januar bis Juni verzeichnet die Bank einen Netto-Zufluss von CHF 17,8 Mrd. (i.V. 11,8 Mrd.). Dennoch verzeichneten die Kundenvermögen aufgrund der schlechten Marktperformance einen Rückgang von 5,1% CHF auf 388,1 Mrd.
Auch der Erfolg aus dem Handelsgeschäft hat sich auf hohem Niveau gehalten. Er stieg um 1% auf CHF 211 Mio. – "in einem von Korrekturen und Unsicherheiten geprägten Marktumfeld", wie die Bank ergänzt.
Der Geschäftsaufwand war mit CHF 765 Mio. 3,9% höher als im Vorjahr, v.a. bedingt durch einen höheren Personalaufwand. Der Sachaufwand bleibt mit CHF 210 Mio. unverändert. Weil die Ertragsbasis deutlich stärker wuchs als die Kosten, sank das Aufwand-Ertrag-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) auf 56,2%.
Nicht zuletzt verweist die Bank starke Kapitalbasis. Die risikobasierte Eigenkapitalquote lag Mitte Jahr mit 17,6% (i.V. 17,9%) deutlich über den regulatorischen Anforderungen von 12,9%. Auch die ungewichtete Eigenkapitalquote (Leverage Ratio) übertraf mit 6,0% die Anforderung für systemrelevante Banken von 4,5% deutlich.
Die ZKB ist zuversichtlich, auch im zweiten Halbjahr ein "ansprechendes Ergebnis" erzielen zu können. Denn, so der scheidende CEO Martin Scholl: "Die Bank ist dank ihres diversifizierten Geschäftsmodells gut gewappnet für herausfordernde Zeiten." Ende Monat gibt er die Führung nach rund 15 Jahren an den von extern zur Bank gekommenen Urs Baumann ab.