23.12.2024, 09:08 Uhr
Die Europäische Zentralbank (EZB) steht laut ihrer Präsidentin Christine Lagarde kurz davor, ihr Inflationsziel in der Euro-Zone zu erreichen. Allerdings beschäftigt sie die hohe Teuerung bei den Dienstleistungen.
Die Preise für Festhypotheken sind seit Mitte Jahr auf Talfahrt und historisch gesehen wieder sehr günstig. Ein abflauender Wettbewerb unter den Anbietern verhindert gemäss Moneypark aber noch ansprechendere Angebote für Kaufinteressenten. Mit der erwarteten Leitzinssenkung dürften die Saron-Hypotheken wieder attraktiver werden.
Seit Ende Juni sind die Zinssätze für Festhypotheken um 0,5 Prozentpunkte gesunken, wie eine Studie zeigt. So wird aktuell für eine zehnjährige Laufzeit im Durchschnitt ein Zins von 1,94 Prozent fällig. Im Juni mussten noch 2,44 Prozent bezahlt werden.
Bei den kürzeren Laufzeiten zeigen sich kaum Unterschiede: Aktuell liegt laut Moneypark der durchschnittliche Zins für eine zweijährige Hypothek bei 1,75 Prozent, bei der fünfjährigen bei 1,76 Prozent. Auch die Zinsen bei diesen Laufzeiten kamen damit um ein halbes Prozent zurück.
Der Rückgang im dritten Quartal sei damit überraschend stark ausgefallen, heisst es in der Studie. Allerdings könnten die Angebote noch besser sein. So hätten viele Banken zu Jahresbeginn ihre Margen ausgeweitet und mittlerweile hätten auch Versicherungen und Pensionskassen nachgezogen.
Damit hat der Wettbewerb nachgelassen: So liegt die Zinsdifferenz zwischen dem günstigsten Angebot und dem Marktdurchschnitt laut Auswertung derzeit bei 45 Basispunkten. Im ersten Halbjahr lag die Differenz noch bei 62 Basispunkten.
Ebenfalls gesunken ist seit Mitte Jahr der Zinssatz bei den Saron-Hypotheken. Dieser ging im gleichen Zeitraum aber nur um rund 0,23 Prozentpunkte zurück und liege mit aktuell 2,13 Prozent deutlich über den Festhypotheken, heisst es. Damit spielten die flexibleren Instrumente bei Neukäufen und Verlängerungen weiterhin eine untergeordnete Rolle.
Allerdings könnten Saron-Hypotheken schon bald wieder beliebter werden, so die Studie. Sollte die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins wie erwartet senken, kämen sie wieder «in Schlagdistanz» zu fünfjährigen Festhypotheken. Damit würde den Hypothekarnehmenden die Entscheidung wieder etwas schwerer gemacht.
Mit Blick nach vorne erwarten die befragten Hypothekargeber weiter sinkende Zinsen, vor allem bei den kurzen und mittleren Laufzeiten. Im ersten Quartal 2025 dürfte sich die Entwicklung dann stabilisieren, heisst es. Rund ein Drittel sehe aber weiteres Abwärtspotenzial bei kurzen Laufzeiten.
Die grössten Unsicherheitsfaktoren bei der Zinsentwicklung sind derzeit primär die wirtschaftliche Entwicklung der USA und der EU sowie Rezessionsängste. Die Inflation ist dagegen laut der Befragung etwas in den Hintergrund gerückt.
Moneypark hat zwischen dem 27. August und 10. September rund 50 Hypothekargeber befragt. An der Umfrage haben Banken, Versicherungen und Pensionskassen teilgenommen.