26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
BP steht seit Wochen in der Kritik und zeichnet sich verantwortlich für eines der grössten Umweltkatastrophen in den vergangenen Jahrzehnten. Trotzdem ist die Aktien noch immer in vielen Portfolios von Sustainable and Responsible Investments (SRI). Seb Beloe, Head SRI Research von Henderson Global Investors, nennt die Gründe dafür und warum Henderson die Aktie bereits vor längerem verkaufte.
Seb Beloe: Westliche Ölgesellschaften stehen vor der Herausforderung, dass leicht zugängliche Ölvorkommen heute weitgehend durch nationale Ölgesellschaften wie Saudi Aramco und Petrobras kontrolliert werden. Unternehmen wie BP oder Shell sind deshalb zunehmend gezwungen, neue, schwieriger erschliessbare Quellen in tiefen Gewässern, in der Arktis oder im Ölsand anzuzapfen. Diese Ressourcen sind nicht nur meistens schwer zugänglich, deren Erschliessung stösst oft auch an die technologischen Grenzen. Wir glauben deshalb, dass die Wahrscheinlichkeit von Unfällen wie im Golf von Mexiko steigt.
Sind die SRI-Fonds von Henderson Global Investors in BP uind anderen Ölgesellschaften investiert?
Beloe: Wir halten weder BP noch Shell, sind aber in Gesellschaften wie BG investiert, welche auf Erdgas fokussiert, eine Ressource, die noch relativ leicht zugänglich ist. BG ist jedoch in Brasilien an tief im Wasser liegenden Öl- und Gas-Vorkommen beteiligt.
Weshalb meiden Sie BP und seit wann?
Beloe: Wir verkauften BP bereits 2003 weil wir in Bezug auf das Gesundheits- und Sicherheits-Management gewisse Zweifel hegten, die bisher nicht ausgeräumt werden konnten.
Weshalb sind andere SRI-Fonds in BP investiert?
Beloe: BP wird von einigen SRI-Fonds als Best in Class-Unternehmen klassifiziert. Wie oben dargelegt, nehmen wir eine andere Haltung ein. Aus unserer Sicht erfüllte BP die Best in Class-Standards nicht und wird dies auch in den nächsten Jahren nicht tun. Sowohl Gesellschaften wie BP wie auch deren Vertragspartner müssen in Bezug auf Umwelt, Gesundheit und Sicherheit höhere Standards erfüllen. (ras)