Wie sich der Energiemix bis ins Jahr 2030 verändert

Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix auf knapp 50% steigen. (Bild: Shutterstock.com/zhengzaishuru)
Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix auf knapp 50% steigen. (Bild: Shutterstock.com/zhengzaishuru)

Mehr E-Autos, mehr Wärmepumpen, mehr Strom aus Photovoltaik – der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge wird die Welt hinsichtlich der Energieversorgung bereits Ende des Jahrzehnts entschieden anders aufgestellt sein als heute. Bis 2030 werde der Anteil sauberer Energien von zurzeit rund 30 auf knapp 50 Prozent zunehmen.

24.10.2023, 08:39 Uhr

Redaktion: AWP

«Der phänomenale Aufstieg sauberer Energietechnologien wie Solarkraft, Windkraft, E-Autos und Wärmepumpen gestaltet um, wie wir alles von Fabriken und Fahrzeugen zu Haushaltsgeräten und Heizsystemen antreiben», schreibt die IEA in ihrem diesjährigen Energieausblick. 2030 sollen saubere Energien mit knapp 50 Prozent wesentlich stärker im Strommix vertreten sein als heute. Derzeit beträgt der Anteil rund 30 Prozent.

Konkret prognostiziert die IEA, dass dann etwa zehnmal so viele Elektroautos auf den Strassen fahren und Wärmepumpen und andere elektrische Heizsysteme weltweit häufiger verkauft werden als Boiler mit Fossilenergie. Photovoltaik soll dannzumal mehr Elektrizität generieren als das gesamte US-Stromsystem heute. Allein die Investitionen in Offshore-Windprojekte sollen dreimal höher sein als in neue Kraftwerke, die mit Kohle oder Gas betrieben werden.

Fossile Energien 2025 im Zenit

Der Anstieg der Erneuerbaren wirkt sich der IEA zufolge ebenso wie strukturelle wirtschaftliche Veränderungen auf fossile Brennstoffe aus. Erstmals sieht der Energieausblick basierend auf den aktuellen politischen Rahmenbedingungen die Nachfragehochs für Kohle, Öl und Erdgas in diesem Jahrzehnt erreicht.

Schon 2025 könnte der höchste Wert von energiebedingten CO2-Emissionen ausgestossen worden sein. Die Fossilen würden 2030 nur noch 73 Prozent der weltweiten Energieversorgung ausmachen, statt wie seit Jahrzehnten 80 Prozent.

1,5-Grad-Ziel verlangt drastische Schritte

Doch der der Hunger nach fossilen Brennstoffen bleibe damit noch viel zu hoch, um das Ziel zu erreichen, die Erderhitzung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Die Organisation schlägt vor, die weltweite Kapazität von Erneuerbaren zu verdreifachen, bei Verbesserungen der Energieeffizienz merklich mehr Tempo zu machen und Methan-Emissionen von Fossilen um drei Viertel zu reduzieren.

Ausserdem müssten Mechanismen geschaffen werden, um Investitionen in saubere Energien in ärmeren Ländern in die Höhe zu treiben. Schlussendlich müssten Fossile zudem weniger genutzt werden. Derzeit steuert die Erde den Vereinten Nationen zufolge eher auf mehr als 2,5 Grad Erwärmung zu.

Energiesicherheit weiter unter Druck

Die drohende hohe Erderwärmung berge auch Gefahren für den Energiesektor. Die Energiesysteme seien für eine kältere Welt mit weniger extremem Wetter gebaut, schreibt die IEA. Allgemein seien die Energiemärkte weiterhin angespannt, auch wenn der Druck leicht nachgelassen habe: «Fortlaufende Kämpfe in der Ukraine werden nun vom Risiko eines langwierigen Konflikts im Nahen Osten begleitet.»

Auf dem Gasmarkt könnte es jedoch bald Entspannung geben. Zahlreiche neue LNG-Projekte ab 2025 würden die Kapazität deutlich steigern, die Preise senken und Versorgungsängste mildern, es könne sogar zu einem Überangebot kommen.

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