Wer noch nicht Millionär ist, darf hoffen

Reichstes Land pro Kopf mit einem durchschnittlichen Vermögen von 709
Reichstes Land pro Kopf mit einem durchschnittlichen Vermögen von 709'612 Dollar im Jahr 2023 ist die Schweiz. (Bild: Shutterstock.com/ Andrzej Rostek)

Der globale Wohl­stand nimmt stetig zu. Reicher werden aber nicht nur bereits vermögende Personen. Auch ihre Zahl wächst. Die Wahrscheinlichkeit, in den Kreis der Millionärinnen und Millionäre aufzusteigen, wird dem Global Wealth Report der UBS zufolge weiter zunehmen.

10.07.2024, 16:15 Uhr

Redaktion: hf

Die globalen Vermögen haben sich 2023 vom Einbruch im Vorjahr, der vorab dem starken Dollar, der Basiswährung des Reports geschuldet war, erholt. Sie stiegen im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent. Abzüglich der Teuerung, die letztes Jahr nach steilem Zuwachs wieder zurückging, war der (reale) Zuwachs gar doppelt so hoch, nämlich fast 8,4 Prozent, wie die UBS meldet.

Angetrieben wurde die Vermögenszunahme durch das Wachstum in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) mit 4,8 Prozent sowie im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) mit 4,4 Prozent. Längerfristig deutet sich jedoch eine Verlangsamung des Wachstums des Vermögensaufbaus ab.

Reichstes Land gemessen am Pro-Kopf-Vermögen pro erwachsene Person 2023 war die Schweiz mit 709'612 US-Dollar. Ihr folgen auf den nächsten Rängen Luxemburg und Hongkong (vgl. Tabelle).

Am vermögendsten waren die Erwachsenen in Europa, im Nahen Osten und in Afrika. Wobei das durchschnittliche Wachstum der Vermögen da am langsamsten ist. Seit 2008 nahm es rund 41 Prozent zu. Ungleich mehr Reichtum wurde in dieser Zeit im asiatisch/pazifischen Raum und in Nord- und Südamerika geschaffen (plus 122 resp. plus 110 Prozent). Bezogen auf die Wohlstandsverteilung hält die UBS fest, dass die Ungleichheit in schnell wachsenden Märkten im Laufe der Jahre tendenziell zugenommen hat. In mehreren entwickelten, reifen Märkten hingegen ist sie zurückgegangen. «Global gesehen nimmt die Zahl der Erwachsenen in der niedrigsten Vermögensklasse stetig ab, während alle anderen stetig wachsen», erklären die Autoren des Reports.

USA hat die meisten Millionäre

Am meisten Millionäre leben weiterhin in den Vereinigten Staaten. Gemessen an der globalen Anzahl sind es 38 Prozent. Am zweitmeisten zählt Festlandchina, gefolgt von Grossbritannien.

2023 durften sich 1,5 Prozent der Erwachsenen zu den Millionären oder Millionärinnen zählen. Und wer's noch nicht geschafft hat, darf hoffen: Wie die UBS schätzt, wird die Zahl der Erwachsenen mit einem Vermögen von über einer Million Dollar bis ins Jahr 2028 in 52 der 56 untersuchten Märkte zunehmen, in Taiwan soll die Zahl sogar um 50 Prozent steigen.

Über alle Vermögensstufen und über einen beliebigen Zeithorizont hinweg ist für alle Personen die Wahrscheinlichkeit grösser, auf der Vermögensleiter aufzusteigen als abzurutschen. Rund eine von drei Personen klettere innerhalb eines Jahrzehnts in eine höhere Vermögensklasse, so der Report. Über dreissig Jahre gesehen wachse die Chance, die unterste Vermögensklasse zu verlassen, auf über 60 Prozent.

Vor grossem Vermögenstransfer durch Vererbung

Ausserdem wird erwartet, dass in den nächsten zwei Jahrzehnten rund 83 Bio. US-Dollar vererbt werden. Das entspricht ungefähr dem Wert der globalen Wirtschaftstätigkeit in einem einzigen Jahr.

Ein bisher wenig beachteter Aspekt dieses Transfers sei, bemerken die Autoren, dass ein beträchtlicher Teil dieses Vermögens zunächst horizontal zwischen Ehepartnern und dann an die nächste Generation weitergegeben wird. In der Praxis bedeute dies angesichts der vergleichsweise höheren Lebenserwartung von Frauen einen erheblichen Vermögenstransfer.

Es sei zu erwarten, dass etwas mehr als 10 Prozent oder rund 9 Bio. US-Dollar des Vermögenstransfers zunächst horizontal vererbt werde, der grösste Teil in Amerika, hält der Report fest.

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