26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Das Wachstum der Emerging Markets koppelt sich
zunehmend von jenem der Industrienationen ab. Asien bleibt für
Aktieninvestitionen attraktiv und die Obligationenmärkte differenzieren sich
immer stärker. Dies schreibt Salmann Investment Management in ihrem neusten
Anlagebericht. Ausserdem verspricht laut Statistiken der erwartete Ausgang der
US-Zwischenwahlen Kursanstiege bei den amerikanischen Aktien.
in der Schweiz und Liechtenstein führende Vermögensverwaltungsgesellschaft,
sieht eine zunehmende Abkoppelung der aufstrebenden Märkte gegenüber den
klassischen G-10-Nationen. Seit 1990 ist der Anteil der Schwellenländer an der
weltweiten Wertschöpfung von 14 auf 37% gestiegen. Für 2011 wird eine weitere,
kräftige Expansion in den aufstrebenden Volkswirtschaften erwartet. Vor allem
China, Indien, Indonesien und Peru dürften zu den Spitzenreitern zählen. Das
Wachstum der Industrienationen bröckelt hingegen. "Einen Rückschlag in eine
erneute Rezession, das viel beschworene Double-dip-Szenario, erwarten wir
allerdings nicht. Und Inflation bleibt bis auf weiteres kein Thema", meint
Alfred Ernst, Anlagespezialist bei Salmann.
Fokus weiterhin auf asiatische Aktien
Die Aktienmärkte haben sich im dritten Quartal eindrücklich von
ihrer Sommergrippe erholt und es gibt weiteres Potenzial nach oben. Gemessen an
den Kurs/Gewinnverhältnissen der letztbekannten Gewinne für zwölf Monate haben
sich alle Aktienmärkte seit Anfang Jahr massiv verbilligt. Am stärksten war der
Effekt beim DAX Index (-75%) und dem DJ STOXX 600 Index (-73%). Auch der SPI ist
gemessen am KGV um 38% günstiger geworden. "Vor allem US-Aktien sind mit einem
KGV von rund 15 günstig bewertet", analysiert Ernst. Dennoch werden
amerikanische Titel untergewichtet, da die Konjunktur wegen den bekannten
Problemen wie hohe Arbeitslosigkeit, depressivem Immobilienmarkt und geringem
Konsumentenvertrauen weiterhin hinterherhinkt. Europäische Aktien werden neutral
gewichtet. "Die zahlreichen Sorgenfaktoren wie die steigenden Staatsdefizite
infolge der Stützungs- und Ankurbelungsmassnahmen, drohende Steuer- und
Abgabenerhöhungen sowie die in gewissen Ländern bedrohliche Verschuldung haben
bisher den Börsenaufschwung verhindert", führt Ernst aus. In Asien (ex Japan)
hingegen ticken die Uhren anders. Das konjunkturelle Wetter ist eher zu heiss
als zu kühl. Salmann behält hier die Übergewichtung bei.
Obligationenmärkte immer differenzierter
Die Obligationenmärkte zeigten ein differenziertes Bild. Im
Bereich der als uneingeschränkt zahlungsfähig eingestuften Länder kletterten die
Kurse der Regierungsanleihen weiter. Dies drückte das Renditeniveau zeitweise
auf neue Rekordtiefstwerte, die kaum nachhaltig sein können. In unsicheren
Ländern setzte sich dagegen ein Zinsauftrieb fort.
"Vom Markt- und Medienrummel weitgehend unbemerkt bleibt
Grossbritannien", wundert sich Ernst. Für zehnjährige Gilts gibt es die
vergleichsweise tiefe Rendite von 2,9%. Dies obwohl das Königreich für 2010 laut
Schätzungen des "Economist" ein Budgetdefizit von über 10% ausweisen dürfte. "Dieser Wert liegt über denen von Griechenland, Spanien, den USA und anderen
gebeutelten Nationen. Auch die Verschuldung sollte hellhörig machen, steigt sie
im laufenden Jahr vermutlich gegen 80% des BIP, bei Griechenland liegt sie zum
Vergleich bei 120%", so Ernst. Im Gegensatz zur Europäischen Zentralbank, die
wegen der unterschiedlichen Gesundheitszuständen der Euro-Länder kaum in der
Lage ist, eine allen Beteiligten passende Zinspolitik zu betreiben, verfügt die
Bank of England immerhin über den Vorteil der Hoheit über die eigene Währungs-
und Zinspolitik.
"Wir erwarten vorerst allgemein keine Zinserhöhungen durch die
Notenbanken, obwohl eine solche mit Blick auf mögliche Fehlanreize in einzelnen
Märkten, wie beispielsweise auf dem Schweizer Immobilienmarkt, durchaus zu
diskutieren wäre. Wir legen in erste Linie in Unternehmensobligationen im
mittleren und oberen Qualitätssegment an, weil dort die Renditen besser als bei
den Staatsanleihen sind. Dazu mischen wir High-Yield-Bonds bei, die sich seit
dem Kauf sehr erfreulich entwickelt haben", erklärt Ernst die Salmann Strategie.
Die gesamte Obligationenquote eines ausgewogenen Portfolios ist infolge von
Kursgewinnen auf rund 39% gestiegen und befindet sich damit nahe an der
Neutralgewichtung.
US-Zwischenwahlen versprechen
Aktienkursgewinne
Im November finden in den USA Zwischenwahlen statt. Viele
Beobachter erwarten im Kongress Sitzgewinne der Republikaner. Zwischenwahlen,
die jeweils zur Halbzeit der vierjährigen Amtsperiode des Präsidenten
stattfinden, haben den Aktienmarkt in der Regel beflügelt. Laut Statistik waren
sowohl die zweite Jahreshälfte eines Zwischenwahljahrs wie auch das dritte
Amtsjahr eines Präsidenten meistens gute Perioden für Beteiligungspapiere. So
lag die Gesamtrendite (Kursgewinne plus Dividenden) des S&P-500-Index gemäss
Strategas Research Partners im dritten Amtsjahr des Präsidenten im Durchschnitt
bei 19,4%. Im ersten Jahr der Präsidentschaft waren es jeweils 8,2, im zweiten
8,7 und im vierten 11%. Besonders günstig entwickelten sich die Notierungen,
wenn ein demokratischer Präsident einem republikanisch dominierten Kongress
gegenüber stand. "Genau diese Konstellation dürfte nach den Wahlen eintreffen -
gute Aussichten also für Aktienportfolios", zeigt sich Ernst
optimistisch. (cl)