22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Mit Multi-Asset-Strategien können sich verschiedene Risiken so weit wie möglich gegenseitig aufheben lassen, sagt David Millar, Head of Multi Asset bei Invesco.
Aktienähnliche Rendite bei überschaubarem Risiko erreichen: Für Anleger ist dies eine echte Herausforderung geworden. Denn Sicherheit ist teurer denn je sogar die noch vor nicht allzu langer Zeit für undenkbar gehaltenen Minuszinsen sind längst Wirklichkeit geworden. Was also tun, um Erträge zu erwirtschaften, ohne sich zugleich Wertschwankungen wie an den Aktienmärkten ausgesetzt zu sehen? Und ohne Risiken einzugehen, die manchem Investor im aktuellen Umfeld schlicht als zu hoch erscheinen mögen?
Ein Lösungsansatz ist eine Investitionsstrategie, bei der sich die verschiedenen Risiken so weit wie möglich gegenseitig aufheben. Doch innerhalb einzelner Anlageklassen ist dies nur begrenzt zu verwirklichen. Beispiel: reine Aktienfonds. Geht der Markt insgesamt nach unten, trifft das erfahrungsgemäss die Mehrzahl der Titel, wenn auch in unterschiedlich starkem Masse. Selbst eine geschickte Titelauswahl schützt also meist nur bedingt vor der Möglichkeit höherer Wertschwankungen. Dasselbe gilt in abgestufter Weise auch für andere Anlageklassen, Branchen oder Regionen. Daher setzen Anleger in den letzten Jahren verstärkt auf Multi Asset-Fonds. Diese kombinieren in der Regel mindestens zwei verschiedene Anlageklassen, zum Beispiel Aktien und Anleihen. Oft sind auch drei oder mehr Anlageklassen in den Fonds vertreten. Die Idee dahinter: Ist das Marktumfeld für eine der Anlageklassen schwierig, sollen die anderen Investitionen für Ausgleich sorgen.
Einen anderen Weg gehen
Eine Herausforderung bleibt jedoch bestehen: Je starrer die Vorgaben zu den möglichen Investitionen sind, je mehr die Strategie auf vorgegebene Anteilsklassen oder gar einen Vergleichsindex ausgerichtet ist, desto weniger können die Fonds wirklich frei und flexibel auf die Marktlage eingehen. Gerade im aktuellen Marktumfeld sehen wir darin eine zentrale Herausforderung. Die Lösung kann in einem Fondskonzept bestehen, das einen anderen Weg geht: indem es weltweit und frei von starren Vorgaben nach vielversprechenden Anlageideen sucht, diese systematisch bewertet und dann gezielt investiert. Zuerst kommt also die Anlageidee, dann erst die Frage, mit welchen Finanzinstrumenten sich diese Idee am besten umsetzen lässt.
Kern einer solchen Strategie ist eine konsequente Diversifikation. Die verschiedenen Anlageideen werden so aufeinander abgestimmt, dass sie das Portfolio stabilisieren und Risiken möglichst begrenzen.
Die Voraussetzung dafür ist, alle Anlageideen einer detaillierten Analyse zu unterziehen. Unter anderem auch durch ein Risikoteam, das vom Fondsmanagement unabhängig ist. Zunächst gilt es dabei, die Aussichten für eine Anlageidee insgesamt zu prüfen. Dann muss analysiert werden, wie sich verschiedene Szenarien auf den globalen Märkten auf die Idee auswirken können. Letztendlich heisst es zu ermitteln, wie sich das jeweils auf den gesamten Fonds auswirken würde. Diese Analyse sollte nicht nur beim Einstieg erfolgen, sondern fortlaufend am besten täglich. Nur so lassen sich Veränderungen im Blick behalten, die den Erfolg der Strategie positiv beeinflussen können.