26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Wie im Vormonat haben sich die Konjunkturerwartungen gemäss dem Finanzmarkttest der Credit Suisse und des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) auch im Juni deutlich abgeschwächt.
Der Credit Suisse ZEW Indikator verlor 23.0
Punkte und steht aktuell bei 17.5 Punkten. Dagegen fiel der Index zur
Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage deutlich positiver aus. Der
Index legte um 12.7 Punkte zu und blieb mit einem Niveau von 17.5
Punkten bereits den dritten Monat in Folge im positiven Bereich. Die
Inflationserwartungen sind im Juni gesunken, und lediglich noch 12.5%
(-16.1 Prozentpunkte) der befragten Finanzmarktexperten erwarten über
die kommenden sechs Monate einen Anstieg der Konsumentenpreise. Die
überwiegende Mehrheit von 77.5% erwartet eine konstante Inflationsrate.
Auch die Zinserwartungen blieben im Juni tief. Lediglich 15.0% der
Befragten erwarten einen Anstieg der kurzfristigen Zinsen im kommenden
Halbjahr, eine Mehrheit von 82.5% geht nicht von einer Veränderung des
gegenwärtig tiefen Zinsumfelds aus.
Zum zweiten Mal in Folge deutlich schwächere Werte
Nach einer stabilen Phase seit
September 2009 hat sich der Credit Suisse ZEW Indikator der Erwartungen
nun zum zweiten Mal in Folge deutlich abgeschwächt. Der Indexstand
verringerte sich im Juni um 23.0 auf 17.5 Punkte. Lediglich noch 32.5%
(-19.9 Prozentpunkte) rechnen in den kommenden sechs Monaten mit einer
weiteren Verbesserung der konjunkturellen Lage. Die Mehrheit von 52.5%
erwartet keine Veränderung, und 15.0% (+3.1 Prozentpunkte) erwarten für
diesen Zeitraum eine Verschlechterung.
Die
Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage ist im Juni dagegen positiver
ausgefallen. Der entsprechende Index stieg um 12.7 Punkte und erreichte
ebenfalls 17.5 Punkte. Das Indexniveau blieb damit zum dritten Mal in
Folge im positiven Bereich. Deutliche 77.5% der Befragten erachten das
Wirtschaftsumfeld als «normal». Dagegen halten 20.0% (+8.1
Prozentpunkte) das gegenwärtige Umfeld für «gut», lediglich noch 2.5%
(-4.6 Prozentpunkte) halten es für «schlecht».
Kaum Angst für Inflation
Die Inflationserwartungen über den Prognosehorizont von sechs
Monaten sind im Juni ein weiteres Mal gefallen. Lediglich 12.5% (-16.1
Prozentpunkte) rechnen über diesen Horizont mit einem Inflationsanstieg,
demgegenüber erwarten 77.5% (+15.6 Prozentpunkte) eine unveränderte
Inflationsrate. Der Anteil der Befragten, die im kommenden Halbjahr
einen Inflationsrückgang erwarten, wuchs diesen Monat um marginale 0.5
Prozentpunkte auf 10.0%. Insgesamt reduzierte sich damit der Saldo der
Inflationserwartungen um 16.6 Punkte auf 2.5 Punkte.
Die Erwartungen bezüglich der kurzfristigen Zinsen änderten sich
im Juni nur unwesentlich. Der Anteil der Finanzmarktexperten, die in
der kürzeren Frist von Zinserhöhungen ausgehen, erhöhte sich um 3.1
Prozentpunkte auf 15%, während eine überwiegende Mehrheit von 82.5%
(-5.6 Prozentpunkte) nach wie vor ein unverändertes Zinsniveau erwartet.
Der Saldo der Zinserwartungen blieb im Juni praktisch unverändert bei
12.5 Punkten (+0.6 Prozentpunkte).
Positive Erwartungen gegenüber dem SMI
Insgesamt
66.7% (+6.7 Prozentpunkte) der Befragten erwarten einen Anstieg des
Swiss Market Index. Gleichzeitig reduzierte sich der Anteil der
Pessimisten um 7.2 Prozentpunkte auf 12.8%, sodass der zugehörige Saldo
seinen Rückgang vom Vormonat wettmacht und von 40.0 Punkten auf 53.9
Punkte ansteigt.
Mit 60% (+10 Prozentpunkte)
erwartet im Juni eine deutliche Mehrheit der Finanzmarktexperten einen
stärkeren Franken gegenüber dem Euro in den kommenden sechs Monaten.
Ablauf der Umfrage und Methodologie:
Eine
analoge monatliche Untersuchung für Deutschland führt das ZEW seit 1991
durch. Ziel der Schweizer Umfrage ist, Indikatoren sowohl für das
allgemeine Konjunkturklima der Schweiz als auch für den schweizerischen
Dienstleistungssektor zu entwickeln.
Im
Einzelnen werden die Finanzexperten nach ihren mittelfristigen
Erwartungen befragt, die sie für wichtige internationale Finanzmärkte
hinsichtlich der Entwicklung der Konjunktur, der Inflationsrate, der
kurz- und langfristigen Zinsen, der Aktienkurse und der Wechselkurse
haben. Zusätzlich werden die Finanzexperten um eine Einschätzung der
Ertragslage der Unternehmen in folgenden schweizerischen
Dienstleistungsbranchen gebeten: Banken, Versicherungen, Konsum/Handel,
Telekommunikation und gesamthaft.
Die Salden
ergeben sich aus der Differenz der positiven und der negativen Anteile.
Die Werte in Klammern zeigen die Veränderungen jedes Indikators
gegenüber dem Vormonat. (cl)