Was ist Factor Investing?

Factor Investing gewinnt zwar rasch an Beliebtheit, doch ist das Konzept nach wie vor Gegenstand von Debatten. Für Robeco ist das wesentliche Merkmal von Factor Investing, dass die Anleger selbst die einzelnen Faktoren und deren Gewichtung bestimmen, anstatt dies ihren Asset Managern zu überlassen.

28.02.2017, 14:20 Uhr

Redaktion: jog

Factor Investing entwickelt sich mit hohem Tempo zu einem Investment-Standard. Allerdings beobachtet man bei Robeco eine gewisse Verwirrung und einen unzureichenden Konsens darüber, was Factor Investing eigentlich ist. Factor Investing basiert auf der Existenz von Prämien für Faktoren wie Value, Momentum, Quality und Low Volatility. Ihre Existenz ist umfassend nachgewiesen und sie haben sich über die Zeit und in verschiedenen Regionen als robust gezeigt. Ähnliche Prämien sind für Anleihen und im Multi-Asset-Bereich erwiesen.

Smart Beta und Factor Investing
Über die Jahrzehnte haben Asset Manager quantitative Anlagestrategien zur Vereinnahmung dieser Faktorprämien entwickelt. Sie haben eigene Multifaktormodelle geschaffen, in denen quantitative Faktoren so kombiniert werden, dass sich das resultierende Portfolio stetig besser entwickelt als der jeweilige Marktindex.

In jüngster Zeit sind am Markt neue Investmentansätze aufgetaucht. Sie stammen unter anderem von Indexanbietern, die vielfältige Indizes geschaffen haben, durch die man von Faktorprämien profitieren kann. Dadurch haben sich diese Prämien zu alternativen Betas entwickelt, die oft als Smart Betas bezeichnet werden.

Die Verfügbarkeit von Smart Beta-Indizes hat es Anlegern erleichtert, neben traditionellen Anlageklassen auch Faktorprämien einzubeziehen. Unter Factor Investing verstehen die Experten von Robeco Folgendes: Anleger investieren über die Risikoprämien traditioneller Anlageklassen hinweg strategisch auch in Faktorprämien und behandeln diese als gleichwertig.

Umsetzung von Factor Investing
Es gibt nicht nur eine optimale Allokation von Faktoren, vielmehr hängt diese von anlegerspezifischen Ansichten und Präferenzen ab. Nach der Festlegung der strategischen Allokation in die einzelnen Faktoren können Anleger ihre Factor-Investing-Strategie unterschiedlich umsetzen.

Wichtig ist die Entscheidung darüber, ob man Smart Beta-Indizes einsetzt oder einen aktiven Ansatz verfolgt. Der Unterschied besteht darin, dass Smart Beta-Indizes einen relativ einfachen und transparenten Investmentansatz verfolgen. Aber: Obwohl diese Indizes eine gute Methode zur Abschöpfung von Faktorprämien darstellen, bergen sie auch zahlreiche Gefahren.

Die meisten Smart-Beta-Indizes sind nicht effizient, da sie die Anleger häufig unkompensierten Risiken aussetzen und auch Faktorprämien beinhalten, die im Widerspruch zueinander stehen. Bei Smart Beta Indizes besteht auch die Gefahr des Herdentriebs und der Indexarbitrage. Ausserdem ist die Umschlagshäufigkeit bei ihnen oft unnötig hoch. Die quantitativen Strategien von Robeco sollen dagegen ein effizienteres Faktor-Exposure ermöglichen, indem sie diese Probleme gezielt angehen.

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