Wachsende asiatische Konkurrenz für Finanzplatz Schweiz

Mit einem Anteil von 25% an den grenzüberschreitenden Privatkundengeldern bleibt der Schweizer Wealth Managementplatz weltweit führend. Doch Hongkong und Singapur holen auf.

03.09.2015, 14:37 Uhr

Redaktion: ras

Gemäss dem soeben erschienenen Bankenbarometer 2015 von SwissBanking entwickeln sich die in der Schweiz verwalteten Vermögen seit 2011 positiv und standen Ende Mai 2015 bei 6‘628 Mrd. Franken. Das Höchst von 2007 von über 7 Billionen Franken wurde zwar noch nicht erreicht. Im Vergleich zu Ende Mai 2014 ergibt sich jedoch eine erfreuliche Zunahme von 318 Mrd. Franken bzw. 5%. Von diesen Gesamtvermögen entfallen 5‘625 Mrd. Franken auf Wertschriftenbestände, welche sich um 317 Mrd. Franken bzw. 6% erhöhten und damit über dem ehemaligen Höchststand von 2007 (5‘402 Mrd. Franken) liegen.

Die jüngsten Kurseinbrüche an den internationalen Börsen dürften die Wertpapierbestände zwar inzwischen wieder unter diese Marke gedrückt haben, zumal je rund 40% auf kurssensible Aktien und Anlagefonds entfallen. Dennoch dürfte der Trend langfristig weiterhin nach oben zeigen. Auch bei den unterdurchschnittlich wachsenden ausländischen Wertschriftenbeständen, deren Anteil an den Gesamtbeständen gemäss den Statistiken der Schweizerischen Nationalbank seit 2005 von 59 auf 54% gesunken sind. Der Rückgang dieser Quote hat unter anderem damit zu tun, dass ausländische Kunden viel stärker von der Abschwächung des Euros und des Dollars gegenüber dem Franken betroffen sind als inländische Anleger, die einen höheren Frankenanteil halten.

Der Marktanteil der Schweiz an den grenzüberschreitenden Privatkundenvermögen wird zurzeit auf 25% geschätzt, was Weltspitze ist, und das längerfristige jährliche Wachstum auf 4,5%. Doch die Finanzzentren Hongkong und Singapur, deren Marktanteil 16% beträgt, wachsen doppelt so schnell und holen rasch auf. In vier Jahren dürfte deren Marktanteil 19% betragen. Diese Finanzzentren profitieren viel stärker als die Schweiz von den wachsenden asiatischen Privatvermögen. Der Wettbewerb in diesem Bereich dürfte also markant zunehmen. „Es darf dem Schweizer Private Banking trotz attraktiven Standortfaktoren an Innovationen, wie beispielsweise im Bereich des digitalen Banking, in Zukunft nicht fehlen. Nur so wird sich die Schweiz gegen die rasant wachsenden Finanzplätze aus Asien behaupten können“, empfiehlt denn auch SwissBanking in ihrem Bankenbarometer.

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