22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Trotz Coronavirus und gedämpften Wirtschaftsdaten stiessen ETFs im Januar auf eine starke Nachfrage. Gemäss der monatlichen AWP-Umfrage waren ETFs auf Festverzinsliche und Gold besonders gefragt.
"Von Ermüdungserscheinungen ist an den weltweiten Finanzmärkten im Januar nichts zu spüren gewesen. Davon hat auch die Branche börsennotierter Fonds (ETFs) profitiert und einen fulminanten Start in das neue Jahr hingelegt", fasst die Nachrichtenagentur AWP ihre monatliche Umfrage unter führenden ETF-Anbietern in der Schweiz zusammen. Demnach flossen der Branche annähernd 67 Mrd. Dollar zu, wie aus den Daten des ETF-Anbieters iShares hervorgeht. Dies war etwas weniger als die knapp 86 Milliarden vom Dezember 2019. "Der starke Start in das neue Jahr steht in einem deutlichen Kontrast zu dem eher schleppenden Jahresauftakt 2019", zitiert AWP Aneeka Gupta vom ETF-Anbieter WisdomTree.
Gemäss Ed Gordon von iShares stünden die Bewegungen im Januar aber auch für das Akzeptieren einer neuen Realität. "Ein Blick auf die Renditen im Bereich der festverzinslichen Anlagen macht klar, dass für Investoren kein Weg an Aktien vorbeiführt", sagte er im Gespräch mit AWP. So verzeichneten auch Aktien-basierte ETFs im Januar Zuflüsse, allerdings weniger stark als noch im Dezember. Zudem verabschiedeten sich Investoren einmal mehr aus ETFs auf europäische Aktien. Diese Anlageklasse hatte speziell im vergangenen Jahr immer wieder mit hohen Abflüssen zu kämpfen. Experten hatten dies auf die eher schwachen Wachstumsaussichten und Unsicherheitsfaktoren wie Brexit oder die italienische Politik zurückgeführt. Als eher gedämpft bewerten sowohl Gupta von WisdomTree als auch Sven Württemberger von der DWS die Wirtschaftsdaten, die zuletzt veröffentlicht wurden.
Geschürt würden diese Sorgen zudem durch die Ausbreitung des Coronavirus in China. Marco Strohmeier von Amundi hebt zwar laut AWP hervor, dass rund um das chinesische Neujahrsfest schon immer eine Verlangsamung des Handels zu sehen gewesen sei. Seiner Meinung nach hat das Virus aber die Nachfrage nach Schwellenländer-Engagements gebremst. Im Zuge des Coronavirus setzten Investoren auch verstärkt auf sichere Häfen wie Gold. "Mit den Schlagzeilen um das Virus stieg die Vorsicht und entsprechend stark war Gold gesucht", erklärte Nima Pouyan von Invesco. "Die Zuflüsse in Gold-ETFs haben sich im Januar gegenüber Dezember auf gut 3 Milliarden Dollar verzehnfacht", ergänzte Gordon von iShares. Derweil spricht Württemberger von DWS lauf AWP von breit gestreuten Anlagen. Weder bei Aktien noch bei Obligationen seien im Januar klare Favoriten auszumachen gewesen. "Das könnte dafür sprechen, dass die Anleger keine Übergewichtung eingehen wollen."
Während die Nachfrage nach Aktien-basierten ETFs im Januar gegenüber Dezember eher rückläufig war, griffen Investoren bei ETFs auf festverzinsliche Anlagen wieder stärker zu. Laut Daten von iShares sammelten sie im Januar knapp 25 Milliarden Dollar ein. Pascal Mischler von Goldman Sachs Asset Management rechnet denn auch damit, dass sich das Marktwachstum bei Anleihen-ETFs im laufenden Jahr noch beschleunigen wird. Für Christophe Collet von Vanguard ist mit Blick auf den Jahresauftakt dieser Anlageklasse vor allem die Dynamik bemerkenswert, die sowohl bei Staatsanleihen als auch Unternehmensanleihen zu beobachten war, die auf Euro lauten.