22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die weltweite Versicherungsindustrie wächst und dürfte dies laut einer Studie aus dem Hause Swiss Re auch in den beiden kommenden Jahren tun. Gepaart mit der Aussicht auf steigende Anlagerenditen gehen die Experten von einer weiteren Steigerung der Profitabilität aus.
Das Swiss Re Institute rechnet für die Jahre 2024 und 2025 für die Versicherer im Durchschnitt mit einer Zunahme der Prämieneinnahmen um 2,2 Prozent, wie die jüngste Sigma-Studie zeigt. Für 2023 wird ein Plus von 1,5 Prozent erwartet, während der Fünfjahres-Durchschnitt (2018-2022) bei 1,6 Prozent lag.
China bleibt der Wachstumstreiber mit einer erwarteten Prämienzunahme in den Jahren 2024 und 2025 von 6,0 Prozent. Demgegenüber dürften die Zuwachsraten in den Industrieregionen Nordamerika (+1,3%) und Westeuropa (+1,7%) klar tiefer ausfallen, wie Swiss-Re-Chefökonom Jérôme Haegeli an einer Medienkonferenz festhielt.
Das Wachstum ist auch dank höherer Preise möglich und das wiederum wirkt sich positiv auf die Profitabilität aus. In der Sach- und Haftpflichtversicherung etwa rechnet Swiss Re mit einem Anstieg der Eigenkapitalrendite bis 2025 auf durchschnittlich rund 10 Prozent, was klar über dem zehnjährigen Schnitt von 6,8 Prozent liegt.
Einen wesentlichen Einfluss auf die Profitabilität hätten die steigenden Anlagerenditen, betonte Haegeli. Im Nichtleben-Segment überschritten sie bereits die 3 Prozent und bis 2025 rücken 4 Prozent in Griffweite. Die höhere Verzinsung kommt auch dem Leben-Segment zugute. Einerseits werde sich die Nachfrage nach Sparprodukten verbessern und andererseits sei auch hier mit höheren Ergebnissen zu rechnen, hiess es.
Trotz der guten Aussichten werde es den Versicherungen in den meisten Märkten in den beiden nächsten Jahren nicht gelingen, die Kapitalkosten zu decken, ist Haegeli überzeugt. Grund dafür sei die anhaltende Inflation und damit verbunden höhere Schadenskosten.
Ein wichtiger Faktor stellen die mit dem Klimawandel häufiger und stärker auftretenden Naturkatastrophen dar. Die versicherten Schäden dürften im laufenden Jahr zum vierten Mal in Folge die Marke von 100 Milliarden US-Dollar übertreffen, erwarten die Swiss-Re-Experten. Zwar habe es im laufenden Jahr bislang keine sehr teuren Hurrikan-Katastrophen gegeben, dafür deutlich mehr zweitrangige Naturgefahren wie Feuer, Hagel oder Starkregen, hiess es.
Das Swiss-Re-Institut geht in ihrem Basisszenario davon aus, dass sich das weltweite Wirtschaftswachstum im Jahr 2024 real um 0,4 Punkte auf 2,2 Prozent abschwächt und 2025 auf 2,7 Prozent wieder anziehen dürfte. Grund für die stabile Konjunktur sei der starke Arbeitsmarkt und die gute Konsumnachfrage.
Doch der Gegenwind nimmt zu, wobei das Rezessionsrisiko in Europa ausgeprägter sei als in den USA. Und es sei davon auszugehen, dass die Zentralbanken in einigen Industrieländern noch mindestens für zwei Jahre an ihrer restriktiven Zinspolitik festhalten.
Nebst den Konjunkturrisiken habe sich das geopolitische Umfeld im Zuge des Nahost-Konflikts verschlechtert, so die Ökonomen. Dank starker Finanzen seien die Versicherer aber besser als andere Branchen vor makroökonomischen und geopolitischen Risiken gewappnet.