26.11.2024, 14:35 Uhr
Die Grossbank UBS will ihr derzeitiges Wertpapier-Joint-Venture in China vollständig übernehmen. Der Prozess, die Beteiligung an «UBS Securities» auf 100 Prozent zu erhöhen, sei im Gange, hiess es auf Anfrage der...
Eine immer noch hohe
Arbeitslosigkeit, moderates Wirtschaftswachstum, eine nur langsame Erholung des
Häusermarktes die Wirtschaft in den USA kommt weiterhin nicht richtig in
Fahrt. Alan Levenson, Chefökonom des US-amerikanischen Asset Managers T. Rowe
Price, sieht dennoch Silberstreifen am Horizont. Er glaubt, dass die USA auf
dem richtigen Weg ist. In seinem Kommentar zur Wirtschaftslage in den USA und
deren Aussichten für 2011 zeigt sich Levenson kritisch gegenüber dem QE2 und
erklärt, welche Massnahmen ergriffen werden müssen, um das globale
wirtschaftliche Gleichgewicht wieder herzustellen:
ist die Wirtschaftserholung in den USA auf gutem Wege. Sie erfolgt aber
überraschend langsam und zeigt, wie tief die Rezession war. Der Wohnungsbau ist
mittlerweile zwar keine Bremse mehr, wird aber in den kommenden Jahren nur
moderat zum BIP-Wachstum beitragen. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt wurde
durch laufende Korrekturen in jenen Sektoren, die während dem Boom bei der
Privatverschuldung profitiert haben, behindert. Dafür scheint sich aber die
Entschuldung der Haushalte gut zu entwickeln. Die Sparquote in den USA bleibt
hoch und hat sogar um 5% zugenommen. Darunter werden allerdings die Firmen leiden,
welche stark vom Privatkonsum Amerikas abhängig sind,. Das Retailbusiness in
den USA bleibt daher anspruchsvoll.
Wir erwarten für die USA ein reales BIP-Wachstum von 2,9% im
2011 (2010: 2,5%). Die Arbeitslosigkeit wird voraussichtlich auf 8,6% (9,7%)
sinken. Die Inflation erwarten wir bei 1,7% (1,2%). Die Unternehmensgewinne
werden im Vergleich zu diesem Jahr nur leicht ansteigen, hier rechnen wir mit
14,6% (32,1%).
Wahrscheinlichkeit
eines QE3 steigend
Ben Bernanke und das Fed sind fest entschlossen, mit der
expansiven Geldpolitik solange weiterzufahren, bis das Deflationsrisiko
ausgeräumt ist. Daher wurde auf die hohe Arbeitslosigkeit und die tiefe
Inflation prompt mit einer weiteren quantitativen Geldlockerung (QE2) reagiert.
Wir glauben allerdings nicht, dass diese Massnahme einen signifikant positiven
Einfluss auf das Wirtschaftswachstum haben wird. Die Arbeitslosigkeit und
Inflation erwarten wir auch nach Ablauf des QE2 Mitte 2011 weit weg von den
Zielen des Fed, was die Wahrscheinlichkeit eines QE3 erhöht. Diese Geldpolitik
verstärkt momentan den Druck auf Hochzins-Märkte, das Risiko von Finanzschocks
in den Schwellenländern oder die Inflation auf Basis von Rohstoffen. Ein
Wachstum der Fed-Bilanz könnte mit einer stärkeren Erhöhung der kurzfristigen Zinsen
einhergehen.
China und die USA
stehen in der Verantwortung
Die lockere Geldpolitik Amerikas und die kontrollierte
Wechselkurspolitik Chinas verstärkt die Notwendigkeit einer Korrektur der
globalen Ungleichgewichte. Für China bedeutet dies, dass es den Markt stärker
an den Wechselkursen beteiligen lassen sollte und es gleichzeitig seine
Wirtschaft vermehrt konsumenten- und serviceorientiert gestalten müsste. Die
USA hingegen muss das Verhältnis zwischen Inlandsinvestitionen und Einsparungen
wieder in den Griff bekommen. Mittelfristig wird daher die Kontrolle über das
Budgetdefizit entscheidend sein, was vor allem durch Reformen erzielt werden
könnte. Das Wiedererlangen des globalen wirtschaftlichen Gleichgewichts wird
daher ein langfristiger Prozess sein." (cl)