22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die Private-Equity-Branche erwartet 2018 mehr M&A-Transaktionen durch Private Equity (PE)-Gesellschaften als im Vorjahr. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie von Roland Berger. Das positive Wirtschaftsklima im Schweizer Markt und die Stärke von helvetischen Mittelstandsfirmen machen diese zu einem gesuchten Investment für Private Equity Fonds trotz der hohen Bewertungen.
Das stärkste Wachstum der PE-Aktivität in Europa erwarten die befragten Experten in Frankreich. Grund dafür ist das wirtschaftsfreundlichere Klima des Landes. Dies zeigt der aktuelle "European Private Equity Outlook 2018", für den Roland Berger europaweit Private-Equity-Experten befragt hat. Auch für Spanien und Portugal wird ein hohes Wachstum erwartet, wobei hier vor allem Nachholeffekte wirken. Dagegen nehmen Griechenland und Grossbritannien, das weiterhin unter der Brexit-Unsicherheit leidet, die beiden letzten Plätze im Länderranking ein. Die PE-Aktivitäten in Deutschland dürften gemäss der Umfrage 2018 moderat zunehmen, wobei der deutsche Markt bereits von einem hohen Transaktionsniveau ausgeht.
Als besonders attraktive Branchen nennen 80 Prozent der Befragten Pharma und Healthcare, gefolgt von Business Services & Logistics (75%) sowie Technologie und Medien (74%). Weniger Akquisitionen erwarten sie hingegen in der Energiebranche (16%), der Bauindustrie (14%) und der Automobilindustrie (11%). "Stabile und oft konjunkturresistente Geschäftsmodelle wie bei Pharma- und Healthcare-Unternehmen sind aktuell sehr gefragt", erklärt Huth. "Auch Technologiefirmen sind beliebte Übernahmekandidaten."
Mehr Unternehmensverkäufe als Akquisitionen geplant
Tendenziell liegt jedoch der Schwerpunkt der PE-Gesellschaften dieses Jahr eher bei Desinvestitionen als bei weiteren Akquisitionen: So hat der Verkauf existierender Beteiligungen (30%) im Gegensatz zu den Vorjahren oberste Priorität noch vor Neuinvestitionen (25%) und der Weiterentwicklung von Portfoliounternehmen (22%). Die Vermutung liegt nah, dass ein wichtiger Grund für die Priorität der Desinvestitionen im aktuell hohen Bewertungsniveau liegt; so stellen 93 Prozent der Befragten eine gewisse Überbewertung bei Unternehmenspreisen fest.
Als Akquisitionsziele nennen die Befragten an erster Stelle Mehrheitsbeteiligungen an Familienunternehmen (58%), gefolgt von Unternehmen, die bereits im Besitz eines PE-Fonds sind, sogenannte Secondary Buyouts (54%). Was die Grösse der Übernahmen betrifft, werden die meisten Deals auch in diesem Jahr im Small Cap- (unter 100 Millionen Euro) und Mid Cap-Segment (bis 500 Millionen Euro) erwartet.
Chinesische Investoren kaufen weiter zu
Chinesische Investoren treten in den vergangenen Jahren verstärkt als Käufer auf und sind dabei in vielen Branchen gerne gesehen. "Viele Unternehmen, vor allem kleine und mittelgrosse, haben nur einen sehr limitierten Zugang zum wichtigen Absatzmarkt China", sagt Christof Huth. "Ein chinesischer Investor, der dort die Türen öffnet, kann dabei sehr hilfreich sein."
Sehr gefragt bei chinesischen Investoren sind Unternehmen aus der Investitionsgüterbranche und dem Maschinenbau (19%), der Technologie- und Medienbranche (17%) und gerade auch der Automobilbranche (14%), wo es im vergangenen Jahr bereits mehrere namhafte Akquisitionen mit chinesischer Beteiligung gab.
Hohe Bedeutung des aktiven Portfoliomanagements
Über zwei Drittel der PE-Experten glauben, dass sich das Geschäftsmodell der PE-Branche mehr in Richtung aktives Portfoliomanagement verändern wird. "Wer einen Mehrwert in seinen Portfoliounternehmen schaffen will, der muss sich an wichtigen Entscheidungen aktiv beteiligen das haben Investoren schon längst erkannt", erklärt Sascha Haghani.
Um den Wert der Beteiligungen zu steigern, planen deshalb 22 Prozent zusätzliche Akquisitionen (Add-ons); 20 Prozent setzen auf Projekte im Bereich Digitalisierung/Industrie 4.0. "Gerade die Digitalisierung wird deutlich häufiger als Aktivitätsfeld genannt als in der Vergangenheit", sagt Haghani. "Das zeigt, dass dieses Thema auch bei PE-Gesellschaften immer relevanter wird."