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UBS: US-Rezession als grösstes Risiko

Eine Rezession in den USA könnte laut UBS auch den Dollar unter Druck bringen. (Bild Shutterstock/Vlad Ispas)
Eine Rezession in den USA könnte laut UBS auch den Dollar unter Druck bringen. (Bild Shutterstock/Vlad Ispas)

Die Ökonomen der Grossbank UBS bestätigen ihre Prognosen für das Schweizer Wirtschaftswachstum in den Jahren 2023 und 2024. Gleichzeitig gilt eine mögliche US-Rezession als grösstes Risiko.

12.07.2023, 11:26 Uhr
Konjunktur | Notenbanken

Redaktion: sw

Konkret erwartet die UBS für das laufende Jahr nach wie vor ein unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent. Für 2024 geht die Grossbank weiterhin von einem Wachstum von 1,3 Prozent aus, was ebenfalls unter dem langfristigen Trend liegt.

Die Wirtschaft in der Eurozone werde von steigenden Zinsen und hohen Energiepreisen belastet. Dem werde sich die Schweizer Wirtschaft nicht entziehen können, begründen die Experten ihre Prognose in einer Mitteilung.

Das grösste konjunkturelle Risiko sei derweil eine mögliche US-Rezession. Sollte diese schwer ausfallen, werde dies wohl auch den Schweizer Wachstumsausblick massiv eintrüben. SNB-Zinssenkungen würden dann rascher und stärker erfolgen. Das Risiko dürfte in den nächsten zwölf Monaten auch den US-Dollar belasten, vor allem gegenüber dem Franken.

Mietzinserhöhungen belasten

Leicht tiefer als bisher ist die Inflationsprognose für 2023. Sie wurde auf 2,2 von 2,5 Prozent gesenkt. Für 2024 wird unverändert eine Teuerung von 1,7 Prozent vorhergesagt. Das unterdurchschnittliche Wachstum breche die Inflationsdynamik, heisst es dazu.

Allerdings seien die Inflationsrisiken noch nicht gebannt, obwohl die Teuerung im Juni deutlich unter die 2-Prozent-Marke gefallen sei. Ein Grund dafür sind laut den Experten der Bank die bevorstehenden Mietzinserhöhungen.

Nationalbank ist gefordert

Und auch abgesehen davon sei im nächsten Jahrzehnt mit einem höheren Inflationsdruck zu rechnen. Es seien Werten zwischen 1 und 1,5 Prozent zu erwarten, nachdem die Konsumentenpreise im letzten Jahrzehnt stagniert haben.

Dies werde die Schweizerische Nationalbank «anhaltend fordern», schreiben die UBS-Ökonomen. Sie müsse wohl auch den Leitzins mit Werten um die 1 Prozent deutlich höher ansetzen als im letzten Jahrzehnt.

Vorerst sei aber im September nochmals mit einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 2 Prozent zu rechnen. Danach werden die Währungshüter gemäss dieser Prognose den Leitzins stabil halten, eine erste Senkung sei dann im zweiten Semester 2024 möglich.

Im zweiten Halbjahr 2023 werde der Anleihenmarkt wohl beginnen, diese Zinssenkungen in seine Erwartungen einzubeziehen, womit die Rendite von 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen leicht sinken dürften.

Horrorszenario nicht mehr undenkbar

Als «unwahrscheinlich, aber inzwischen nicht mehr undenkbar» bezeichnen die UBS-Ökonomen das Risiko einer Entgleisung der Inflations- und Zinsentwicklung. Dieses würde sich realisieren, wenn der Druck der Inflation stark ausfiele und die SNB nicht in der Lage oder willens wäre, sie unter die 2-Prozent-Marke zurückzubringen.

Die UBS-Experten erinnern an das Ende der 1980er-Jahr, als die Inflation auf über 6 Prozent stieg. Der SNB sei es erst Mitte der 1990er-Jahre gelungen, die Inflation wieder unter Kontrolle zu bringen - zum Preis einer langen Rezession sowie einer Immobilienkrise.

Für die längerfristige Entwicklung der Schweizer Zinsen sei der strukturelle Inflationsdruck zentral. Dieser werde durch verschiedene Faktoren verstärkt. Der bevorstehende Renteneintritt der Babyboomer schränke das Arbeitskräfteangebot ein und führe zu mehr Lohndruck. Die Neuausrichtung der Lieferketten erzeuge zusätzlichen Kostendruck. Und der massive Anstieg der Energiepreise in den letzten beiden Jahren hat gezeigt, dass ein Umbau der Energieversorgung die Inflation zusätzlich beflügelt, wenn er mit starken Verwerfungen verbunden ist, heisst es im Ausblick.

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