22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der Franken ist für Schweizer Unternehmen zentral. 800 von der UBS befragte aussenhandelsorientierte Unternehmen rechnen 2022 mit einem stabilen Franken zum Euro, bei leichter Tendenz zur Schwäche im späteren Verlauf. Den Franken-Dollar-Kurs erwarten die meisten in der bisherigen Bandbreite. Also kein Sturm an der Währungsfront.
Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer sehen den EUR/CHF-Wechselkurs Ende 2022 zwischen CHF 1.05 und 1.10, rund 30% über CHF 1.10. Aktuell bewegt sich der EUR/CHF-Kurs um 1.06.
Längerfristig, bis Ende 2024, rechnen jedoch fast 40% der befragten Unternehmen damit, dass der Franken unter die 1.05er-Marke fällt. "Diese Erwartungshaltung der Firmen stellt die auf eine Vermeidung eines noch stärkeren Frankens fokussierte SNB-Geldpolitik vor Herausforderungen", meint dazu die UBS.
Den USD/CHF-Kurs sehen die Umfrageteilnehmer weiterhin in der momentanen Bandbreite von CHF 0.90 bis 0.95. Eine Mehrheit rechnet auch Ende 2024 mit einem Wechselkurs von über CHF 0.90.
Die von den UBS-Ökonomen erwartete Dynamik im USD/CHF-Wechselkurs wird von den Umfrageteilnehmern nicht geteilt. "Die geldpolitische Divergenz unterstützt den US-Dollar gegenüber dem Franken in der kurzen Frist. In der langen Frist begünstigt allerdings die heute deutlich höhere Inflation in den USA im Vergleich zur Schweiz eine Abwertung des Dollars," argumentieren die Devisenexperten der Grossbank.
Zum Euro meinen sie, dass dieser als zyklische Währung gegenüber dem Franken von der Konjunkturerholung profitieren könne. Allerdings dürfte die EZB auch 2022 mit signifikanten Anleihenkäufen fortfahren, was umgekehrt den Euro belastet. Als Resultat dieser zwei gegensätzlichen Kräfte erwartet die UBS eine Seitwärtsbewegung des EUR/CHF-Wechselkurses in der aktuellen Bandbreite.
Konjunkturerholung Bei der Konjunktureinschätzung decken sich die Meinungen von Unternehmen und Bank. Die UBS-Ökonomen gehen von einer Fortsetzung der positiven Dynamik weltweit aus. In der Schweiz erwarten sie ein Wirtschaftswachstum von 3,1% sowohl für dieses als auch fürs nächste Jahr. 2023 dürfte die Produktionslücke wieder geschlossen sein und die Schweizer Wirtschaft mit 1,7% nahe am langfristigen Potenzial wachsen.
Unter den Firmen erwarten über 60%, dass das Weltwirtschaftswachstum in den nächsten zwölf Monaten im langjährigen Durchschnitt oder leicht darüber liegen wird.
Gleichwohl mischt sich Vorsicht unter die Voraussagen der Unternehmen. Nur 3% schliessen fürs nächste Jahr grössere Konjunkturrisiken explizit aus. Die Firmen sind als quasi mit dem Fuss am Bremspedal unterwegs.
Sorge Nummer eins sind die Lieferunterbrüche. Fast 70% der Umfrageteilnehmer werten die Engpässe in den globalen Produktions- und Lieferketten als bedeutendes Risiko. Die Rückkehr von strikten Corona-Massnahmen folgt an zweiter Stelle mit fast 60%.
Die Sorge vor einer beständig hohen Inflation ist deutlich weniger ausgeprägt (36%). Die französischen Wahlen, ein wichtiger Währungstreiber in der letzten Wahlrunde 2017, sind mit 9% Zustimmung kaum ein Thema.