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UBS: Milliardäre sind mehr als doppelt so vermögend wie vor 10 Jahren

Gemäss der Studie gibt es allein in den USA 835 Milliardäre, ihr Vermögen macht mehr als 40% des weltweiten Milliardärs-Vermögens aus. (Bild Melnikov Dmitriy/Shutterstock).
Gemäss der Studie gibt es allein in den USA 835 Milliardäre, ihr Vermögen macht mehr als 40% des weltweiten Milliardärs-Vermögens aus. (Bild Melnikov Dmitriy/Shutterstock).

Laut dem zehnten «UBS Billionaire Ambitions Report» ist das Gesamtvermögen von Milliardären seit 2015 um 121 Prozent auf 14 Billionen US-Dollar gestiegen. Die Zahl der Superreichen stieg im gleichen Zeitraum von 1757 auf 2682. Laut UBS leben davon 85 in der Schweiz.

05.12.2024, 13:48 Uhr

Die Studie betrachtet die Vermögensentwicklung von mehr als 2 500 Milliardären in Nord- und Südamerika, EMEA und APAC über die letzten 10 Jahre. Zudem flossen laut Mitteilung die Ergebnisse einer UBS Kundenbefragung unter Milliardären aus den wichtigsten Regionen der Welt ein.

Der globale Vermögensaufbau stagniert

Zwischen 2015 und 2024 stieg das Gesamtvermögen von Milliardären weltweit von 6,3 Billionen auf 14 Billionen US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 121 Prozent und ist deutlich mehr als der MSCI AC World Index für globale Aktien mit Plus 73 Prozent über die vergangenen zehn Jahre. Die Zahl der Milliardäre weltweit wuchs in dieser Zeit um mehr als die Hälfte auf 2682. Ihren bisherigen Höchstwert erreichte die Zahl der Milliardäre im Jahr 2021 mit weltweit 2 686; seitdem stagniert die Entwicklung laut UBS.

Von 2015 bis 2020 wuchs das Vermögen von Milliardären weltweit mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 10 Prozent. Seit 2020 stagniert dieses Wachstum bei einer Jahres-Rate von 1 Prozent.

Grosse Unterschiede

Dabei zeigen sich grosse regionale Unterschiede. Die Vermögen chinesischer Milliardäre hatten sich von 2015 bis 2020 mehr als verdoppelt und stieg auf 2,1 Billionen US-Dollar. Seither ist es gemäss UBS um 16 Prozent auf 1,8 Billionen US-Dollar gefallen. Gleichzeitig blieb die Gesamtzahl der Milliardäre in China stabil.

Im Gegensatz dazu hat sich das Vermögen der nordamerikanischen Milliardäre weiter vermehrt. Von 2015 bis 2020 wuchs ihr Vermögen von 2,5 Billionen auf 3,8 Billionen Dollar. Von 2020 bis 2024 stieg es erneut um 58,5 Prozent auf 6,1 Billionen USD, angeführt von Industrie- und Tech-Milliardären.

In Westeuropa hat sich die Entwicklung des Vermögensaufbaus seit 2020, im Kontext höherer Zinsen, leicht verlangsamt. Von 2015 bis 2020 stiegen die Vermögen von 1,5 Billionen auf 2,1 Billionen Dollar. Bis 2024 folgte ein Anstieg auf 2,7 Billionen Dollar, angeführt von Tech-Milliardären aus den Bereichen Software, Messaging und Musikstreaming.

Das gesamte Vermögen westeuropäischer Milliardäre wuchs um 16%, dabei spielt die Schweiz eine wichtige Rolle. Hier stiegen die Vermögen laut UBS um fast 24%. Die Zahl der westeuropäischen Milliardäre stieg von 456 auf 495. Während die Zahl der Milliardäre in Österreich schrumpfte, legte sie in Deutschland auf 117 und in der Schweiz auf 85 zu.

USA: 40 Prozent aller Vermögen

US-Milliardäre erzielten im Jahr 2024 die grössten Zuwächse und festigten damit die Position des Landes als wichtigstes Zentrum für Milliardäre und Unternehmer weltweit. Ihr Vermögen stieg um 27,6% auf 5,8 Billionen Dollar und machte damit mehr als 40% des weltweiten Milliardärs-Vermögens aus. Die Zahl der US-Milliardäre wuchs weniger stark um 11,2% auf 835. Den 101 Menschen aus den USA, deren Vermögen die Milliardenschwelle überschritt, stehen 20 Personen gegenüber, deren Vermögen unter eine Milliarde sank.

Tech ist seit zehn Jahren führend

Während sich im Laufe der letzten zehn Jahre regionale Unterschiede herauskristallisiert haben, spielten Tech-Unternehmer in der Weltwirtschaft eine stetig wachsende Rolle. Infolgedessen wuchs das Vermögen der Tech-Milliardäre von allen Sektoren am schnellsten und verdreifachte sich von insgesamt 788,9 Milliarden Dollar im Jahr 2015 auf 2,4 Billionen Dollar im Jahr 2024. Milliardäre aus der Industriebranche haben ihr Vermögen um den zweitgrössten Betrag gesteigert – von 480,4 Milliarden auf 1,3 Billionen Dollar.

Der Sektor, der allen anderen hinterherhinkt, ist der Immobiliensektor. Bis 2017 entwickelten sich die Vermögen der Immobilienmilliardäre im Einklang mit anderen globalen Sektoren. Seitdem blieben sie deutlich dahinter zurück. Mögliche Erklärungen sind laut UBS die Kombination aus Chinas Immobilienkorrektur, den durch Covid-19 verursachten Umwälzungen bei Teilen der Gewerbeimmobilien und höhere Zinssätze in den USA und Europa ab 2022.

Mehr Barreserven und Kunst

Die Ansichten der Milliardäre über Anlageklassen ändern sich zu einer Zeit, in der die Zinssätze sich in den USA und Europa zu lockern scheinen, was das Wirtschaftswachstum stützen könnte. Für die kommenden 12 Monaten beabsichtigen 43 Prozent der Milliardäre, ihr Engagement in Immobilien und 42 Prozent in Aktien aus Industrieländern zu verstärken. Gleichzeitig investieren sie jedoch vermehrt in vermeintlich sichere Häfen. Die Umfrage ergab, dass 40 Prozent beabsichtigen, ihr Engagement in Gold / Edelmetallen über einen Zeitraum von 12 Monaten zu erhöhen, und 31 Prozent in Barreserven.

Während 38 Prozent nach wie vor beabsichtigen, ihre direkten Private-Equity-Beteiligungen zu erhöhen, planen nur 28 Prozent die Aufnahme von Private-Equity-Fonds / Dachfondsbeteiligungen, wobei 34 Prozent beabsichtigen, diese zu verringern. Investitionen in Infrastruktur beabsichtigen 26% zu erhöhen und mehr als ein Drittel (35%) in private Debt. Hedgefonds hingegen scheinen weniger beliebt zu sein: 27% beabsichtigen, ihre Investitionen zu verringern, während 23% eine Erhöhung anstreben. Von den befragten Milliardären gaben 32% an, ihren Anteil an Kunst und Antiquitäten erhöhen zu wollen. Ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Wert aus dem Vorjahr (11%).

Milliardäre ziehen um

Mit über Landesgrenzen verteilten Immobilien, Familienmitgliedern und Unternehmen, stieg seit 2020 auch die Anzahl an Milliardären, die ihren Wohnsitz in ein anderes Land verlegten. Von insgesamt 2682 Milliardären (Stand April 2024) traf dies auf insgesamt 176 Personen zu (einer von 15).

Beliebte Zielländer sind dabei die Schweiz, die Vereinigten Arabischen Emirate, Singapur und die Vereinigten Staaten. Insgesamt sind in vier Jahren Milliardäre mit einem Vermögen von mehr als 400 Milliarden Dollar ausgewandert, wobei die MEA-Region das meiste Milliardärs-Kapital anzieht.

Noch mehr zu vererben

Mit Blick auf die Zukunft ist laut UBS damit zu rechnen, dass Milliardäre ab einem Alter von 70 Jahren in den nächsten 15 Jahren 6,3 Billionen Dollar transferieren werden. Den Grossteil davon an Familienmitglieder, aber auch an wohltätige Zwecke. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber der Schätzung für 2023 von 5,2 Billionen Dollar über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren, was auf die Inflation der Vermögenspreise und die Alterung der Milliardäre zurückzuführen ist.

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