23.12.2024, 14:23 Uhr
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Der UBS-Konjunkturindikator hat im zweiten Quartal einen historischen Tiefstwert erreicht. Der Indikator beruht auf der vierteljährlich durchgeführten UBS-Umfrage. Im zweiten Quartal 2009 sanken die Auftragseingänge, die Umsätze, der Gewinn und die Produktion. Zudem beschleunigte sich der Personalabbau. Auch für das dritte Quartal bleiben die Aussichten düster.
Der Geschäftsgang der von UBS im Juni befragten über 750 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen hat sich im zweiten Quartal 2009 verschlechtert. Der aus den Umfrageresultaten aus dem sekundären Sektor abgeleitete UBS-Konjunkturindikator erreichte im zweiten Quartal mit -2,6 sogar einen historischen Tiefpunkt. Seit 1975 befragt UBS Schweizer Industrieunternehmen quartalsweise zum Verlauf der Geschäfte; der UBS Konjunkturindikator wird mit Daten ab 1981 berechnet und dient als zuverlässiges kurzfristiges Trendbarometer für die Entwicklung des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP). Die befragten Industrieunternehmen gehen davon aus, dass sich die Lage im dritten Quartal ähnlich gestalten wird wie im Vorquartal und eine drastische weitere Verschlechterung ausbleibt. Die volkswirtschaftlichen Prognosen für die Schweiz von UBS Wealth Management Research zeichnen unverändert ein düsteres Bild. Für 2009 wird weiterhin ein Rückgang des realen BIP um 2,8% erwartet.
Industrie mitten in der Rezession
Auf das schwierige erste Quartal folgte für die Schweizer Industrieunternehmen ein ebenso forderndes zweites Quartal. Erneut sanken im Jahresvergleich die Auftragseingänge, Umsätze, Gewinne und Produktion. Der Personalabbau beschleunigte sich, und die Preise kamen verstärkt unter Druck. Im Vergleich der erfassten Branchen schnitten vor allem die Nahrungsmittelhersteller und das Baugewerbe gut ab. Besonders hart von der Krise getroffen ist die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie. Im zweiten Quartal fiel ihr Umsatzeinbruch noch ausgeprägter aus als im Vorquartal. Sie haben die Produktion noch stärker zurückgefahren, und die Gewinnsituation sieht noch prekärer aus. Trotz Personalabbau und Produktionsdrosselung sind die Arbeitsvorräte weiter geschrumpft.
Uhrenindustrie baut heftig Personal ab
Auf Grund der massiven Einbrüche von Auftragseingängen, Umsätzen, Gewinnen und Produktion hat die Uhrenindustrie wie keine andere Branche im zweiten Quartal Arbeitsplätze abgebaut. Gemäss Umfrageresultate wird der Personalabbau im dritten Quartal gar noch schmerzhafter ausfallen. Dies, obwohl die Veränderungen der Auftragseingänge, Umsätze und Gewinne im Jahresvergleich weniger drastisch ausfallen werden als im Vorquartal.
Abflauen der Aktivitäten im Dienstleistungssektor
Seit unserer ersten Umfrage zur Geschäftsentwicklung im Dienstleistungssektor vom vierten Quartal 2008 ist die Situation dieser Firmen ebenfalls schwieriger geworden. Stellten sie damals noch mit dem Vorjahr vergleichbare Umsätze, Gewinne und Preise fest, so zeichnen sie ein halbes Jahr später ein düstereres Bild. In der zwischen Mitte Mai und Anfang Juni durchgeführten Umfrage berichten sie - wie bereits im Vorquartal - von sinkenden Umsatzzahlen und schrumpfenden Gewinnen. Zusätzlich zeichnen sich nun auch eine Reduktion der Preise und Honorare sowie in einigen Branchen ein Personalabbau ab.
Grossverteiler spüren zunehmend schwierigeres Umfeld
Auch die Grossverteiler spüren zunehmend die Folgen der Rezession. Während der Nahrungs- und Genussmittelbereichbereich im zweiten Quartal noch marginal bessere Kennzahlen geliefert hat, schrumpften die Umsätze mit Textilwaren und anderen Non-Food-Artikeln. Die Preise standen in sämtlichen Produktsegmenten unter Druck. Umsatz- und Gewinneinbussen, sinkende Preise sowie Personalabbau beschäftigten zudem die Grosshandels- und Logistikfirmen. Mit einer Verbesserung der Situation im dritten Quartal rechnen die Dienstleistungsunternehmen nicht. Die bestehenden Tendenzen werden so die Umfrageresultate im kommenden Quartal leicht verstärkt ihre Fortsetzung finden.