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UBS glaubt nicht an verstärkte Devisenkäufe durch die SNB

Die UBS-Ökonomen nennen fünf Gründe, welche gegen Fremdwährungskäufe der Zentralbank sprechen. (Bild Bankoo/Shutterstock)
Die UBS-Ökonomen nennen fünf Gründe, welche gegen Fremdwährungskäufe der Zentralbank sprechen. (Bild Bankoo/Shutterstock)

Die Experten der UBS führen die Anfang Jahr gestiegenen Sichtguthaben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und den wieder schwächeren Franken mehrheitlich nicht auf Fremdwährungskäufe der Zentralbank zurück. Fünf Gründe sprechen den Ökonomen zufolge dagegen.

23.01.2024, 11:12 Uhr
Banken | Konjunktur | Notenbanken

Redaktion: AWP

Mit der neuesten, verstärkten Aufwertung des Franken hatten sich die Anzeichen für solche Devisenkäufe gemehrt - zumindest, wenn man einen Blick auf die sogenannten SNB-Sichtguthaben wirft. Diese waren zu Jahresbeginn recht stark angestiegen.

Was nun den Anstieg angeht, so sind Devisenkäufe laut den UBS-Experten nicht ganz auszuschliessen. Allerdings spreche vor allem die wieder angezogene Inflation eher dagegen. «Die Aufwertung des Schweizer Frankens im Dezember reicht aus unserer Sicht nicht aus, um die Inflation spürbar zu senken», schreiben die Experten. Daher würden auch die höheren Inflationsaussichten keine Lockerung der Geldpolitik durch Fremdwährungskäufe rechtfertigen.

Stützung eher unwahrscheinlich

Ferner sei das Risiko einer Rezession in der Schweiz gering und die konjunkturelle Entwicklung etwa im Dienstleistungssektor entwickele sich positiv. Auch die Arbeitslosigkeit bewege sich immer noch auf einem vergleichsweise tiefen Niveau, was eine Stützung eher unwahrscheinlich mache.

Zudem habe die SNB ihren geldpolitischen Kurs gerade erst im Dezember angepasst. Den Analysten zufolge wäre es überraschend, wenn der leichte Anstieg von 3 bis 3,5 Prozent des Schweizer Frankens schon eine erneute Kursänderung ausgelöst hätte.

Viertens müssten laut den Experten die Fremdwährungskäufe sterilisiert werden, da die Leitzinsen sich im positiven Bereich befinden. Konkret müsste die SNB die Liquidität absorbieren, die sie zur Finanzierung ihrer Fremdwährungskäufe schafft. Ansonsten würde es zu einem Rückgang des Saron-Zinssatzes führen, heisst es weiter. Konkrete Belege hierfür gebe es aktuell aber nicht.

Bargeld kommt zurück

Zuletzt heben die Analysten noch andere Erklärungen für den Anstieg der Sichtguthaben als Fremdwährungskäufe hervor. Denn in der Regel steigt im Dezember die Nachfrage nach Banknoten und diese geht dann im Januar wieder zurück. Ein Teil von 2 bis 3 Milliarden Franken der Veränderungen sei daher durch saisonale Schwankungen zu erklären, so die Experten weiter.

Ökonomen der Raiffeisen Bank hatten dies zuvor wie folgt auf den Punkt gebracht: Ein Anstieg der Sichteinlagen um mehrere Milliarden Franken ist Anfang Jahr üblich, weil Schweizer Steueroptimierer ihr zuvor abgehobenes Bargeld wieder aufs Bankkonto einzahlen.

Der übrige Anstieg könnte durch Anpassungen der SNB bei den sogenannten Liquiditätsabsorptionsgeschäften zurückgehen, also dem Volumen der ausgegebenen SNB-Bills und der Repogeschäfte, so wiederum die UBS. Ähnliche Veränderungen in der jüngsten Vergangenheit hingen den Analysten zufolge auch nicht mit Fremdwährungskäufen zusammen.

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