Mehr Kundengelder, aber weniger verdient. Die UBS-Aktionäre scheinen kurzfristig enttäuscht über das Quartalsresultat. (Bild Shutterstock/Pincasso)
In der Periode von Januar bis März 2023 verdiente die UBS 1,03 Milliarden US-Dollar, das sind gut 50 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Rückstellungen für einen Rechtsstreit drücken kurzfristig auf den Kurs.
25.04.2023, 07:45 Uhr
Redaktion: sw
Die Bank erhöhte für Rechtsfälle im Zusammenhang mit dem Verkauf von Residential Mortgage-Backed-Securities (RMBS) aus der Zeit vor der Finanzkrise, die Rückstellungen um 665 Millionen Dollar, heisst es im jüngsten Quartalsbericht.
Damit zeichnet sich ganz offensichtlich eine baldige Lösung ab. Die Gespräche mit dem US-Justizministerium (DOJ) seien «weit vorangeschritten», hiess es. Ursprünglich wollte die UBS die Auseinandersetzung vor Gericht klären.
Trotzdem schienen die Anleger kurzfristig enttäuscht. Im frühen Handel verlor die UBS-Aktie zeitweise mehr als vier Prozent.
Um den Sonderfaktor bereinigt betrug der Vorsteuergewinn der UBS im ersten Quartal 2,35 Milliarden US-Dollar, das sind 22 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.
Bei Erträgen von 8,74 Milliarden (-7%) und wegen der zusätzlichen Rückstellung höheren Aufwendungen von 7,21 Milliarden (+9%) ergab sich eine Cost-/Income-Ratio von 82,5 Prozent (bereinigt 72,8%). Im Vorjahr hatte diese für Banken wichtige Kennzahl noch bei 70,7 Prozent gelegen.
Anders als bei der Credit Suisse, welche die UBS demnächst übernehmen wird und die im ersten Quartal weiterhin mit hohen Abflüssen zu kämpfen hatte, konnte die UBS im Startquartal 2023 weitere Kundengelder anziehen. Die Netto-Neugelder allein in der globalen Vermögensverwaltung werden mit 20 Milliarden Dollar angegeben. Insgesamt flossen der Bank in dieser Sparte 28 Milliarden zu, wobei 7 Milliarden davon in den letzten zehn Märztagen, also nach der Rettung der CS.
Die hohen Kapitalzuflüsse würden belegen, «dass unsere Kunden uns in diesem unsicheren Umfeld weiterhin als Hort der Stabilität betrachten», sagte der neue und alte Konzernchef Sergio Ermotti in der Mitteilung.
Die UBS habe Kapitalzuflüsse in allen Regionen verzeichnet, betonte die Bank. Und das in einem Quartal, das von anhaltenden Sorgen über die Zinsen und das Wirtschaftswachstum gekennzeichnet war. Auch hätten die Unsicherheit über die Stabilität des Bankensystems, insbesondere in den USA, die Sorgen noch verstärkt. Wegen all dem sei die Aktivität von sowohl privaten als auch institutionellen Anlegern verhalten gewesen.
Per Ende März verwaltete die bald einzige Schweizer Grossbank insgesamt 4,16 Billionen Dollar an Vermögen, was etwas mehr sind als Ende 2022 mit 3,96 Billionen. Ein Jahr früher - und damit vor Beginn des letztjährigen Rückgangs an den Aktienmärkten - waren es sogar noch knapp 4,6 Billionen gewesen.
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