23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Die türkischen Verbraucherpreise sind im April so stark gestiegen wie seit rund anderthalb Jahren nicht mehr. Die hohe Inflation ist ein Problem für Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 69,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das türkische Statistikamt mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten sogar mit einem leicht höheren Anstieg auf 70,3 Prozent gerechnet, nachdem die Teuerungsrate im März noch bei 68,5 Prozent gelegen hatte.
Allein von März bis April stiegen die Preise im Schnitt nochmals um über 3 Prozent an. Besonders für Bildung, Hotelübernachtungen, Essen und Trinken in Cafés und Restaurants, für Gesundheit, Verkehr sowie alkoholische Getränke und Tabak mussten Türkinnen und Türken tiefer in die Taschen greifen.
Die Zentralbank hat ihren Leitzins zuletzt ungeachtet der hartnäckig hohen Inflation nicht weiter erhöht. Sie beliess ihn in der vergangenen Woche bei 50 Prozent, nachdem er im März noch überraschend von 45 auf 50 Prozent angehoben worden war. Angesichts der verzögerten Wirkungen dieser geldpolitischen Straffung sei beschlossen worden, den Leitzins unverändert zu belassen, hiess es. Die Währungshüter gehen davon aus, dass die Teuerungsrate im Mai mit 73 bis 75 Prozent ihren Höhepunkt erreichen könnte. Am Jahresende soll sie mit 36 Prozent nur noch etwa halb so hoch ausfallen.
Die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten gelten als ein Grund für die Niederlage der AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan bei den Kommunalwahlen vor wenigen Wochen. In zahlreichen Grossstädten – darunter in Istanbul – konnte sich die Opposition durchsetzen.
Zuletzt erklärten die Währungshüter, die Inflationsrisiken im Blick zu behalten: «Der straffe geldpolitische Kurs wird so lange beibehalten, bis ein signifikanter und anhaltender Rückgang des zugrundeliegenden Trends der monatlichen Inflation zu beobachten ist und sich die Inflationserwartungen dem prognostizierten Bereich annähern.»