Türkei: Die Inflation bleibt bei 65 Prozent

Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan trat noch nur einem halben Jahr im Amt wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft zurück. (Bild pd)
Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan trat noch nur einem halben Jahr im Amt wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft zurück. (Bild pd)

Die Teuerung in der Türkei bleibt nach einem überraschenden Führungswechsel in der Notenbank hoch. Im Januar stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 64,9 Prozent. Damit bewegt sich die Geldentwertung in etwa auf dem Niveau der beiden Vormonate. Analysten hatten im Schnitt mit einer nur geringfügig niedrigeren Inflationsrate gerechnet.

05.02.2024, 12:14 Uhr

Redaktion: AWP

Die Zahlen folgen auf einen Wechsel an der Spitze der Notenbank. Am Wochenende war Notenbankchefin Hafize Gaye Erkan wegen Vorwürfen der Vetternwirtschaft zurückgetreten. Ersetzt wurde Erkan, die erst etwas mehr als ein halbes Jahr im Amt gewesen war, durch den bisherigen Vizechef Fatih Karahan. Unter Erkan hatte die Zentralbank den Leitzins wegen der hohen Inflation kräftig von 8,5 auf 45,0 Prozent angehoben. Zuletzt wurde jedoch ein Ende der Straffungen in Aussicht gestellt. Fraglich ist jetzt, wie die Notenbank unter der neuen Führung agieren wird.

Schwache Lira

Die hohe Teuerung in der Türkei geht zum einen auf teure Einfuhren wie Energie zurück. Hinzu kommt die schwache Landeswährung Lira, die eingeführte Güter und Dienstleistungen wechselkursbedingt zusätzlich verteuert. Vor Erkans Amtszeit hatte sich die Zentralbank lange nicht oder nur halbherzig gegen die Inflation gestemmt. Fachleute verwiesen auf politischen Druck seitens Staatschef Recep Tayyip Erdogan, der hohe Zinsen strikt ablehnt. Seit Erkans Amtsübernahme hatte sich Erdogan mit öffentlicher Kritik an der Geldpolitik zurückgehalten.

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