20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
«Eine schwächer als erwartete Beschleunigung der Konjunktur in der Eurozone dürfte auch die Erholung in der Schweizer Industrie verzögern und somit das Wachstum der Schweizer Wirtschaft im Jahr 2025 dämpfen», schreibt die UBS im jüngsten Konjunkturbericht und senkt die Wachstumsprognose für die Schweizer Wirtschaft für 2025 von 1,5 auf 1,3 Prozent.
Trotz der nach unten revidierten Prognose der UBS: Die Schweizer Wirtschaft befindet sich nach wie vor auf Wachstumskurs. «Wir erwarten im kommenden Jahr eine Erholung der Schweizer Wirtschaft. Nach einem Wachstum von rund 1 Prozent (um Sportevents bereinigt) im Jahr 2024 dürfte das Wachstum sich dem Trend von 1,5 bis 1,75 Prozent nähern», schreiben die Analysten der Grossbank.
Die UBS-Prognose basiert auf zwei Faktoren: Erstens dürfte der Konsum dank des Inflationsrückgangs und des Bevölkerungszuwachses stabil bleiben. Zweitens wird erwartet, dass die Industrie, die derzeit in vielen Bereichen Schwierigkeiten bekundet, von einer Beschleunigung der Konjunktur in der Eurozone profitiert.
Die Unsicherheiten bezüglich der Nachfrage im Inland schätzt die UBS als moderat ein. Ein erneuter Anstieg der Krankenkassenprämien und eine steigende Arbeitslosenquote begrenzen zwar das Potenzial. Die Inflation dürfte hingegen 2025 stärker als noch vor ein paar Monaten erwartet fallen, was den Ausblick für den Konsum stützt.
Bezüglich der Konjunktur in der Eurozone dominieren allerdings die Risiken. Ein deutlicher Anstieg der Reallöhne sollte in den kommenden Monaten den Konsum in der Eurozone ankurbeln und zu einer steigenden Auslastung und vermehrten Investitionen führen, wovon auch die Schweizer Industrie profitieren würde. Allerdings ist bisher wenig davon zu spüren, dass ein Inflationsrückgang den Konsum belebt. Vorlaufindikatoren und das Konsumentenvertrauen deuten derzeit noch nicht darauf hin, dass eine Beschleunigung der europäischen Konjunktur tatsächlich ansteht.
«Eine schwächere Eurozone-Konjunktur dämpft im nächsten Jahr unsere Erwartungen für die Schweizer Wirtschaft. Wir revidieren unsere Prognose für das BIP-Wachstum im Jahr 2025 von 1,7 auf 1,5 Prozent (um Sportevents bereinigt) und von 1,5 auf 1,3 Prozent auf nichtbereinigter Basis. Das Risiko, dass die Erholung in der Eurozone nicht nur schwächer, sondern komplett ausfällt, bleibt weiterhin bestehen», betonen die Analysten. Damit überwiegen auch für die Schweizer Wirtschaft die Abwärtsrisiken.
Ein schwächeres Wachstum dürfte mit einer tieferen Inflation in der mittleren Frist einhergehen. Für das nächste Jahr sieht die UBS die Inflation mit 0,7 Prozent bereits auf einem tiefen Niveau. Der abnehmende Inflationsdruck zeigte sich schon in den letzten Monaten deutlicher als erwartet. «Wir revidieren deshalb für das Jahr 2024 unsere Inflationsprognose von 1,2 auf 1,1 Prozent», wird konstatiert.
Ein Risiko bleibe die Geopolitik. Wenn eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zu einem massiven Anstieg der Ölpreise führt, würde sich das auch in einem Inflationsanstieg spiegeln. Bleibt die Erholung in der Eurozone (und in der Schweiz) aus, dürfte die Inflation aber mittelfristig tiefer ausfallen als erwartet.