20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Laut einer Studie von AXA Investment Managers ist erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise wieder über die Hälfte der Schweizer Wohnbevölkerung gut über finanzielle Angelegenheiten informiert. Gleichzeitig schätzen die Schweizer ihr eigenes Finanzwissen zurückhaltender ein. Jeder vierte Schweizer interessiert sich für das Thema Fondsanlagen, während knapp ein Viertel der Schweizer selbst in Anlagefonds investiert.
Das Finanzwissen in der Schweiz, gemessen am AXA IM Wissensindex, hat erstmals seit Ausbruch der Finanzkrise wieder ein Niveau von über 50 Indexpunkten erreicht. Der Wissensindex unterteilt die Schweizer Wohnbevölkerung abhängig von ihrem Wissensstand in die vier Typen «Profis», «Fortgeschrittene», «Anfänger» und «Unwissende». Der AXA IM Wissensindex ist zentraler Bestandteil der bevölkerungsrepräsentativen Studie «Finanzwissen Schweizer Wohnbevölkerung».
2007, bei der Erstdurchführung der Befragung, wies der Wissensindex einen Stand von 51 von 100 möglichen Punkten auf. Den Tiefpunkt erreichte er 2010 mit einem Indexstand von 43 Punkten. Seither ist er kontinuierlich gestiegen. Darin spiegelt sich ein signifikanter Anstieg von «Profis» und «Fortgeschrittenen». Wie schon 2013 kennen sich Fondsbesitzer mit Anlagethemen am Besten aus, gefolgt von Besserverdienenden mit einem Haushaltseinkommen über 120 000 CHF.
Wenn es allerdings darum geht, sich selbst hinsichtlich ihres Finanzwissen einzuschätzen, ist die Schweizer Wohnbevölkerung zurückhaltender geworden. Nur noch 45 Prozent sehen sich selbst als Experten, die gut oder sehr gut über finanzielle Angelegenheiten Bescheid wissen. Bei der Befragung 2013 war es noch über die Hälfte.
In der vorliegenden Studie wurde die Schweizer Wohnbevölkerung erstmals zu ihrem Interesse am Thema Fondsanlagen gefragt. Danach interessiert sich ein Viertel der Befragten für das Thema. Von denjenigen, die kein Interesse bekunden, gibt jeder Dritte an, er habe für Anlagen in Fonds zu wenig oder kein Geld übrig oder er habe das Geld anderweitig investiert, beispielsweise in die Säule 3a oder in Immobilien. Fast zwei Dritteln sind Fonds zu kompliziert oder zu riskant oder sie haben kein Vertrauen in Fonds, sie wissen zu wenig darüber oder haben weder Interesse noch Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Inzwischen ist rund ein Viertel der Schweizer Wohnbevölkerung Fondsbesitzer. In der letzten Befragung war erst jeder Fünfte Fondsbesitzer. Unter den Fondsbesitzern überwiegen diejenigen, die sich selbst als Experten einschätzen, die gut Verdienenden mit einem Haushaltseinkommen zwischen 60 000 CHF und 120 000 CHF, sowie Männer.
Der Trend zu steigendem Finanzwissen ist ungebrochen insbesondere bei denjenigen, die Erfahrung mit Fondsanlagen haben und gut verdienen. Dies manifestiert sich auch hinsichtlich des Fondsbesitzes. Gleichzeitig schätzen die Schweizer ihr eigenes Finanzwissen vorsichtiger ein, vermutlich aufgrund eigener Erfahrungen.
«Das Resultat der jüngsten Studie impliziert, dass die Schweizer zwar über ausreichendes Finanzwissen verfügen, um Fondsprodukte zu beurteilen, gleichsam scheint aber der Respekt vor der Komplexität der Anlagemöglichkeiten gewachsen zu sein.», kommentiert André Thali von AXA Investment Managers.