Transparenz legt umstrittene SRI-Investments offen

09.06.2010, 09:23 Uhr

Die Ölkatastrophe im Golf vor Mexiko betrifft auch Anleger in nachhaltige Investments. Auch Fondsgesellschaften, die sich den Prinzipien nachhaltiger Geldanlagen verschrieben haben, sind in BP investiert. Das Forum für nachhaltige Geldanlagen (FNG) hat mit Asset Managern den Dialog aufgenommen.

Viele nachhaltige Fonds wählen ihr Engagement nach dem sogenannten Best-In-Class-Ansatz aus und sind deshalb auch in BP investiert. Das Unternehmen hat sich in der Vergangenheit durch seine Umweltorientierung hervorgetan.

Da die Mitglieder des FNG sehr stark für Transparenz eintreten, sind die Unternehmen, in welche die Fonds investieren, meist einfach zugänglich auf der Homepage einsehbar. Dies gilt jedoch nur für nachhaltige Geldanlagen, deren Anteil bei 0,7% des gesamten deutschen Marktes liegt.

Gemäss Publikation auf der eigenen Homepage hat das FNG den Dialog mit den entsprechenden Asset Managern gesucht, um sich über die Analyseprozesse zu informieren. Viele haben bereits die Portfolios ihrer Aktienfonds entsprechend ihrer Nachhaltigkeitskriterien überprüft und der aktuellen Entwicklung an den Märkten angepasst. Wichtig seien hier aber auch die Verantwortung und Anforderungen der institutionellen Investoren.

Die Mitglieder des FNG sind überzeugt, dass mehr Transparenz zwingend erforderlich ist. Deshalb arbeiten derzeit mehrere Arbeitsgruppen an einer Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitskriterien im Investmentbereich, Begriffsdefinitionen und einer Qualitätssteigerung der Finanzberatung.

Es ist geplant, den Transparenz-Kodex für Nachhaltigkeitsfonds von Eurosif, dem europäischen Dachverband des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG), hinsichtlich Qualität weiter zu verbessern. Das Forum ist auf der Suche nach einem Anbieter, der einen Leitfaden für den Transparenz-Kodex entwickelt. Die Ausschreibung läuft noch bis am 15. Juni 2010.

Am 14. Januar 2010 fand die Auftaktveranstaltung des Forum Nachhaltige Geldanlagen – Schweiz (FNG-CH) statt. Es ist ein Zusammenschluss von 21 Mitgliedern aus der Schweiz und Liechtenstein, die sich für die Weiterentwicklung, Verbreitung und Qualität nachhaltiger Geldanlagen einsetzen. Daneben engagiert sich das FNG-CH für eine grössere Wahrnehmung des Finanzplatzes Schweiz als wichtigen Markt für nachhaltige Anlagen und eine verstärkte Verankerung der Nachhaltigkeitsprinzipien in der Schweiz. Das FNG-CH ist Bestandteil des Forums Nachhaltige Geldanlagen und koordiniert die Aktivitäten in der Schweiz. (kab)

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