22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Eine Studie von Aberdeen Standard Investments zeigt, dass dem 670 Milliarden Euro schweren Logistiksektor Europas grosse Veränderungen bevorstehen. Durch den technologischen Fortschritt ändert sich die Art der Tätigkeiten grundlegend.
52% der Unternehmen haben bereits in Datenanalyse und ähnliche Technologien investiert. Und 32% nutzen schon das Internet der Dinge. Hinsichtlich des Einsatzes neuer Technologien könnte der Sektor bald an einen Wendepunkt gelangen, denn lediglich 10% der Unternehmen haben bereits in Robotertechnik investiert. Jedoch haben 56% angegeben, dass sie sich dies fest vorgenommen haben. Diese Erkenntnisse gehen aus der von Transport Intelligence im Auftrag von Aberdeen Standard Investment erstellten und auf den Antworten von 123 Führungskräften aus dem Logistiksektor in 29 europäischen Ländern basierenden Studie hervor.
Automatisierung zweifellos im Vormarsch
Darüberhinaus zeigt die Studie, dass 25% der Logistikunternehmen in Lagerautomation investiert haben und weitere 43% dies in Zukunft zu tun gedenken. Automatisierungstechnologien sind demnach bereits das wichtigste Element aller neu entstehenden Logistikzentren. Zurzeit sind elf Millionen Menschen im Logistik- und Transportsektor in Europa beschäftigt. Viele von ihnen verrichten einfache, manuelle Aufgaben: Sie besorgen Waren im Lager und sortieren und versenden sie. Die Zahl dieser Beschäftigten könnte sinken, da 47% der Befragten angaben, dass die Automatisierungstechnik den im Lagerbetrieb nötigen Arbeitsaufwand reduzieren wird. Jeweils 42% und 36% der Befragten erklärten, dass die Robotertechnik und das Internet der Dinge sich auf ihren Arbeitskräftebedarf auswirken werden.
Qualifizierte statt günstige Arbeitskräfte
Dennoch werden menschliche Arbeitskräfte weiterhin eine zentrale Rolle spielen, wie die Studie verdeutlicht. 48% der Befragten gaben an, dass Arbeitskräfte der kostensensitivste Faktor seien und 60% aller Unternehmen haben Massnahmen ergriffen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mit der technologischen Aufrüstung der Logistikzentren steige auch der Bedarf an gut ausgebildeten Arbeitskräften. Diese müssen in der Lage sein, die immer komplexere Technik zu bedienen und zu warten. Das mag laut der Studie auch der Grund dafür sein, dass die Verfügbarkeit von günstigen Arbeitskräften für die Unternehmen vergleichsweise wenig relevant zu sein scheint. Dieser Umstand führt zu grundlegenden Veränderungen bei den Standortauswahlkriterien und wird grossen Einfluss auf den Logistikimmobilienmarkt haben.
Logistiksektor weiter im Wachstum
In den nächsten Jahren wird laut der Studie der europäische Logistiksektor weiter wachsen. So gaben 34% der Befragten an, dass ihre Kapazitäten nicht ausreichten, um die Nachfrage der Kunden im nächsten bis übernächsten Jahr zu befriedigen. Weitere 39% sagten sogar, dass ein Mangel an verfügbaren und effizienten Logistikzentren ihr Geschäft am Wachsen hindere. Die Nähe zu Verbrauchern und Transportnetzen rangiert nach Angaben der Befragten bereits als zweit- und drittwichtigstes Kriterium, das Logistikzentren zu erfüllen haben.
Auswirkungen auf die Standortwahl
"Die Standortwahl spielt bereits eine grundlegende Rolle, insofern als man in der Nähe von Verkehrsnetzen und Verbrauchern sein will. Ob ein Ort die für die technischen Anlagen nötigen Fachkräfte bieten und diese auch dauerhaft an sich binden kann, wird bei der Suche nach dem optimalen Standort ein weiteres wichtiges Kriterium sein", fasst Craig Wright, Senior Research Analyst von Aberdeen Standard Investments zusammen. Dies habe weitreichende Auswirkungen auf die lokalen, regionalen und globalen Lieferketten. Es würde aber auch für Logistikimmobilienanleger zunehmend relevant. Denn Standorte, die sowohl mit der Nähe zu Kunden und Transportnetzen als auch mit gut ausgebildeten Fachkräften und nicht nur angelernten Hilfskräften punkten können, würden bei der Lagerflächennachfrage deutlich vorne liegen.