26.11.2024, 14:35 Uhr
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Die Schwyzer Kantonalbank vollzieht den vorzeitigen Wechsel vom nicht mehr repräsentativen Libor zur Schweizer Lösung Saron.
Die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) bietet ab 1. Oktober 2020 Saron-Finanzierungen an, wie das Kantonsinstitut am Donnerstag bekanntgab. Kunden der SZKB im privaten und kommerziellen Bereich haben dann die Möglichkeit, die neuen Saron-Finanzierungen abzuschliessen. Bestehende Kunden mit einer Geldmarktfinanzierung (Rollover-Finanzierung) werden per Ende März 2021 automatisch in die neue Schweizer Lösung überführt, heisst es in einer Medienmitteilung. Mit dem Wechsel vom Libor zum Saron werde ein wichtiger Schritt zu einem stabileren und wesentlich transparenteren Basiszinssatz vollzogen.
Der Libor verliert seit Jahren an Aussagekraft und die ihm zugrunde liegenden Transaktionen sanken kontinuierlich. Die britische Financial Conduct Authority (FCA) kündigte deshalb 2017 an, dass sie den Libor per 31. Dezember 2021 nicht mehr unterstützen wird. Dies veranlasste eine Nationale Arbeitsgruppe in der Schweiz nach alternativen und robusten Referenzzinssätzen zu suchen, was letztlich in der Empfehlung des Saron mündete.
Der Saron (Swiss Average Rate Overnight) ist ein Referenzzinssatz für den Schweizer Franken. Er wird täglich auf Basis abgeschlossener Transaktionen im Schweizer Geldmarkt kalkuliert, von der Schweizer Börse SIX administriert und publiziert. Um aus den einzelnen Tagessätzen einen Referenzzinssatz über eine längere Laufzeit zu gewinnen, wird der Saron Compound gebildet. Dieser errechnet sich am letzten Tag der Zinsperiode aus dem Durchschnitt der aufgezinsten Tagessätze und dient als Referenz für einen grossen Teil von Kreditprodukten in Schweizer Franken.
Durch den Wechsel vom Libor (London Interbank Offered Rate) zum Saron findet auf dem Schweizer Kredit- und Hypothekarmarkt ein Paradigmenwechsel statt. Neu wird der Referenzzinssatz am Ende der Zinsperiode ermittelt. Für bestehende Kunden hat dieser Wechsel keine spürbaren Änderungen zur Folge. Die Zinsniveaus von Libor und Saron differierten in der Vergangenheit kaum voneinander. Analog zum Libor basieren Saron-Finanzierungen auf einem publizierten Referenzzinssatz zuzüglich einer individuellen Marge. Negative Werte des Saron werden wie beim Libor mit mindestens 0 ausgewiesen.
Die SZKB ist von der neuen Lösung Saron bei den Geldmarktfinanzierungen überzeugt, wie es weiter heisst. Gegenüber dem bisherigen Referenzzins Libor weise der Saron folgende entscheidenden Vorteile auf:
Kunden der SZKB können ihre Saron-Finanzierung nach einer kurzen Vorlaufzeit von 10 Tagen in eine Festhypothek umwandeln. Der Abschluss einer Saron-Finanzierung ist bei der SZKB bereits ab einem Mindestbetrag von 100'000 Franken möglich. Die Saron-Finanzierung eigne sich für Kunden, die von den aktuell attraktiven Geldmarktsätzen profitieren oder sich die Option eines Umstiegs in eine Festhypothek offenhalten wollen und mit dem Schwankungsrisiko des Geldmarktes umgehen können.