20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Eine Kollaboration bestehend aus Swisscom sowie Daura, Sygnum, Custodigit und MME spannt im Bereich digitaler Vermögenswerte neu mit der Schweizer Börsenbetreiberin SIX zusammen. Die Deutsche Börse zieht sich aus dem Projekt zurück.
Akteure des Schweizer Ökosystems für digitale Assets bündeln Kräfte: Die Kollaboration bestehend aus Swisscom, Daura, Sygnum, Custodigit und MME spannt neu mit SIX zusammen, wie SIX und Swisscom am Mittwoch mitteilten. SIX fügt sich mittels einer Beteiligung an der Daura ein. Diese Zusammenarbeit ermögliche die verstärkte Etablierung einheitlicher technischer Standards und Arbeitsabläufe im Schweizer Ökosystem für digitale Vermögenswerte. Über die Höhe der Beteiligungen wurde Stillschweigen vereinbart.
Ursprünglich wollte die Swisscom gemeinsam mit der Deutschen Börse eine Plattform für digitale Vermögenswerte aufbauen. Dabei wollten sich die Partner vor allem auf noch nicht börsenkotierte Unternehmen fokussieren. Die Deutsche Börse wird nun ihre Expertise, mit der sie bislang den Aufbau des Schweizer Ökosystems aktiv unterstützt hat, in Projekte in Deutschland und der EU27 einbringen, die aufgrund neuer regulatorischer Entwicklungen möglich geworden sind.
SIX, Swisscom, Sygnum und die Startups Custodigit und Daura haben in den vergangenen Monaten den Aufbau von Ökosystemen für digitale Vermögenswerte vorangetrieben. Sygnum ist seit September als weltweit erste Digital Asset Bank operativ, und beteiligt sich nun an Daura. Swisscom ist es zusammen mit Partnern und drei Banken im November gelungen, eine erste rechtlich verbindliche Wertpapiertransaktion mit Tokens abzuwickeln.
SIX baut mit der SIX Digital Exchange (SDX) eine vollständig integrierte Finanzmarktinfrastruktur für digitale Assets auf. Sie wird Unternehmen die Möglichkeit bieten, digitale Wertschriften-Tokens zu emittieren. Gleichzeitig soll die SDX Handel, Abwicklung und Verwahrung von diesen digitalen Vermögenswerten in Echtzeit und in einem regulierten Rahmen erlauben. SIX ist in eine Kollaboration mit dem Technologiepartner R3 eingegangen um diese Plattform zu realisieren. Der Prototyp der SDX ist seit vergangenem September in Zusammenarbeit mit grossen internationalen Banken im Testbetrieb und geht voraussichtlich nächstes Jahr live.
Daura bietet Unternehmen, die nicht börsenkotiert sind, eine Plattform für das digitale Aktienbuch und die Emission von Wertschriften-Tokens. Eine neu geschaffene Aktie wird dabei durch einen digitalen Token repräsentiert. Funktional ist der Token ein unveränderbarer digitaler Schlüssel, der direkt vom Unternehmen erstellt wird. Dies ermöglicht KMUs via Internet neue Investoren an ihrem Unternehmen zu beteiligen.
Thomas Zeeb, Mitglied des SIX Executive Boards und für das gesamte Handels- und nachgelagerte Wertschriftengeschäft zuständig, betont: "SDX wird als digitale Börse einen zentralen Teil der künftigen Schweizer Finanzplatzinfrastruktur bilden." Die Beteiligung an Daura füge sich perfekt in die Strategie von SIX ein, ein solches Ökosystem am Schweizer Finanzplatz aufzustellen. Die bei Daura emittierten Tokens von KMUs könnten so nahtlos und in Echtzeit über die SDX gehandelt, abgewickelt und verwahrt werden. Dies sei ein weiterer wichtiger Schritt hin zum Schweizer Ökosystem für digitale Vermögenswerte.