Swisscanto: Potenzial bei Aktien und Firmenanleihen

08.04.2010, 09:32 Uhr

Gemäss dem neusten Investment Update von Swisscanto sind Aktien und Firmenanleihen immer noch leicht unterbewertet. Die Aktienmärkte würden zudem durch ein anhaltend robustes Wachstum der Unternehmensgewinne gestützt. Eine Senkung der Aktienquote wäre daher verfrüht. Das Risiko einer grösseren Abwärtskorrektur schätzt Swisscanto aufgrund dieser Fakten als gering ein.

Bewegte sich der Indikator von Swisscanto für den Appetit der Anleger für Aktienrisiken im Februar noch im "Panikbereich", stiess er innert kurzer Zeit in den Bereich "Überoptimismus" vor. Seitdem hat er sich erst relativ schwach zurückgebildet. Swisscanto wartet deshalb unter einer kürzerfristigen Optik mit Zukäufen, bis der Risikoappetit in den normalen Bereich zurückkehrt.

Für das langfristige Bild sind allerdings die Gewinndynamik und die Bewertungssituation wichtiger als der Risikoappetit. Beide Faktoren stimmen zuversichtlich. Die Modelle von Swisscanto zeigen für die Hauptaktienmärkte immer noch Potenzial an. Im Rahmen der Aktienstrategie favorisiert Swisscanto Small Caps gegenüber Large Caps und Substanz- (Value) gegenüber Wachstumstiteln (Growth). Weiter werden zyklische Bereiche wie Energie, Kapitalgüter, IT und Medien zu Lasten der defensiveren Unternehmen aus dem Versorgungs- und Telekommunikationssektor bevorzugt.

Fokus auf Randwährungen statt Euro

Mit den Reaktionen auf die Griechenlandkrise hat die internationale Investorengemeinschaft deutlich gemacht, dass eine überbordende Verschuldung mit massiven Risikoaufschlägen bestraft wird. Die Stärke des Schweizerfranken gegenüber dem Euro zeigt aber auch die Skepsis gegenüber der Wirtschaftspolitik in den Euroländern an. Der Schuldenabbau wird noch Jahre, vereinzelt gar Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Um die laufende Konjunkturerholung nicht abzuwürgen, darf die Fiskalpolitik nicht zu restriktiv sein und die Geldpolitik muss wohl länger expansiv bleiben, als dies die Futuresmärkte für die kurzen Laufzeiten indizieren. Der Zinsvorsprung des Euro gegenüber dem Franken dürfte deshalb weiterhin ungewöhnlich tief bleiben und die schweizerische Währung unter Aufwertungsdruck halten. Da die Zinsen in der Schweiz fast bei Null liegen, kann die SNB nur über den Aufkauf von Euro gegen Schweizerfranken dagegen halten. Diese Devisenmarktinterventionen dürften allerdings nur gelegentlich erfolgen. Dies bedeutet aber nicht, dass sie wirkungslos sein müssen, da die Verteidigung des Wechselkurses nach jedem weiteren Schwächeanfall des Euro aufgrund der zunehmenden Unterbewertung etwas einfacher wird. Denn gemäss dem Kaufkraftparitätenmodell von Swisscanto ist der Euro zum Schweizer Franken bereits von einer Über- in eine leichte Unterbewertung gefallen. Eine nachhaltige Trendumkehr dürfte dann eintreten, wenn der Euro am kurzen Ende wieder einen deutlichen Zinsvorsprung gegenüber dem Schweizer Franken aufweist. Aufgrund der Strukturprobleme innerhalb des Euroraumes ist Swisscanto für die europäischen Randwährungen SEK, NOK und DKK optimistischer als für den Euro.

Schwellenländeranleihen in Lokalwährung

Die verbesserte Konjunkturlage, die weitere Stabilisierung der Unternehmensbilanzen und die Risikoaufschläge sprechen auch für Unternehmensanleihen. Diese sind insgesamt attraktiver als Staatspapiere und bleiben übergewichtet. Nach der enormen Verengung der Kreditspannen in den letzten Monaten erscheint allerdings das Chancen/Risiko-Verhältnis im Aktienbereich besser zu sein. Die absolute Bewertung ist noch als positiv einzustufen. Schwellenländeranleihen werden von Swisscanto aufgrund der attraktiven Spreads und der relativ gesunden Staatsfinanzen übergewichtet. Das Augenmerk liegt hierbei auf in Lokalwährung denominierten Anleihen. (mak)

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