Steigende Divergenz in Schwellenländern

Die Divergenz in den Schwellenländern nimmt zu. Während China und andere Länder Asiens sich erholen, setzen Länder mit hoher Auslandsverschuldung oder vormals hoher Binnennachfrage den Abwärtstrend fort. Die ING-Spezialisten analysieren im aktuellen „Marktexpress“ aktuelle Entwicklungen, speziell auch bezüglich der Emerging Markets Währungen. Lesen Sie den gesamten Marktkommentar der Experten:

03.10.2013, 10:39 Uhr

Die Entscheidung der Fed, ihre expansive Geldpolitik vorerst doch beizubehalten, hat die Staatsanleihemärkte verunsichert. Aktien profitierten dagegen. Auch für die Emerging Markets ist das – wenn auch nur vorübergehend – positiv. Zudem steigt die Divergenz innerhalb der Schwellenländer- Volkswirtschaften.

Fed-Entscheidung, das Tapering aufzuschieben

Im MarketExpress der vergangenen Woche diskutierten wir die Fed-Entscheidung, ihre Anleihekäufe noch nicht zu reduzieren. Grund für den Rückzug waren die anstehenden Verhandlungen zu Nachtragshaushalt und Schuldengrenze, etwas schwächere Arbeits- und Immobilienmarktdaten sowie der recht deutliche Anstieg der Treasury-Renditen.

...wirkt sich vor allem auf zweierlei Weise aus

Die Fed-Entscheidung beeinflusst den Marktausblick vor allem auf zweierlei Weise: Erstens führt sie zu mehr Unsicherheit, was die Geldpolitik in näherer Zukunft betrifft, und damit zu höheren Prämien und höherer Volatilität an den Staatsanleihemärkten. Zweitens unterstreicht sie die Bereitschaft der Fed, auf längere Sicht eher eine höhere Inflation hinzunehmen als das Wirtschaftswachstum auf kurze Sicht zu gefährden. Damit sinken die Risiko-/ Ertragsaussichten für Staatsanleihen während Wachstums-Assets wie Aktien und Rohstoffe profitieren.

Weiterer Anstieg 10-jähriger Anleiherenditen zu erwarten

Wir rechnen in den nächsten Monaten mit einem weiteren Anstieg der Renditen auf 10-jährige US-Anleihen. Dafür sprechen vor allem drei Gründe:

  • Die Risikoprämien am Anleihemarkt sind inzwischen auf das historische Durchschnittsniveau gestiegen. Angesichts der verwirrenden Kommunikationspolitik der Fed ist mit einem Rückgang vorerst nicht zu rechnen.
  • Der Aufschwung in den USA dürfte anhalten. Die kalte Progression ist mittlerweile wohl ausgestanden, unser Basisszenario ist auf die altbekannte Problematik der Schuldengrenze ausgerichtet.
  • Die Portfolioflussdaten signalisieren eine "Great Rotation", also die Umschichtung von Anleihen in Aktien.

US-Leitzinserwartungen bestimmen EM-Währungen

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