21.11.2024, 09:43 Uhr
Auftragsmangel und höhere Kosten lassen immer mehr Unternehmen in Deutschland aufgeben. Im Oktober 2024 stieg die Zahl der beantragten Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr um 22,9 Prozent. Damit liegt die Zuwachsrate...
Nahezu 2 Bio. Franken beträgt das Marktvolumen für nachhaltige Anlagen in der Schweiz, wie die jüngste Marktstudie von Swiss Sustainable Finance zeigt. Das ist ein Wachstum von 30% gegenüber dem Vorjahr. Die Klima-Debatte hat zu einer starken Zunahme bei thematischen Ansätzen geführt.
Nach einem bereits beachtlichen Wachstum von 31% im Jahr 2020 setzt sich die Erfolgsgeschichte nachhaltiger Anlagen in der Schweiz fort – diese erreichen mit einem Marktvolumen von CHF 1'982,7 Mrd. (+ 30%) für das Berichtsjahr 2021 wiederum ein Allzeithoch. Laut der "Schweizer Marktstudie Nachhaltige Anlagen 2022" von Swiss Sustainable Finance (SSF) ist dieses Wachstum auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen: Zum einen auf den vermehrten Einsatz nachhaltiger Anlageansätze und zum anderen auf die positive Marktentwicklung im Jahr 2021.
Das Volumen nachhaltiger Fonds beläuft sich neu auf CHF 799,5 Mrd. oder 53% des gesamten Schweizer Fondsmarktes und umfasst damit, wie bereits im Vorjahr, mehr als die Hälfte des Gesamtmarktes. Patrick Odier, Präsident von SSF zur Entwicklung: "Dass immer mehr Vermögensverwalter Nachhaltigkeitsaspekte einbeziehen, ist erfreulich und zeigt auf, wie essentiell diese für den Anlageprozess sind. Wichtig ist nun, dass in Bezug auf Klima, Biodiversität und soziale Themen noch besser dargestellt wird, welche konkrete Wirkung mit den verschiedenen Anlageansätzen erzielt werden kann."
"Mit einem Plus von 157% sind nachhaltige Themenanlagen unter allen Anlageansätzen am stärksten gewachsen und kamen 2021 bei fast zehn Prozent aller nachhaltigen Anlagen in der Schweiz zum Einsatz", erklärt Sabine Döbeli, CEO von SSF. Für dieses Wachstum seien in erster Linie die grossen Anbieter von Themeninvestments, die einen starken Anstieg bei bestehenden Produkten verzeichneten, verantwortlich. Ähnlich wie Impact-Strategien würden auch nachhaltige Themenansätze vor allem von Vermögensverwaltern, aber kaum von Asset Ownern angewendet. Die wichtigsten nachhaltigen Themen im Jahr 2021 betrafen den Energiebereich, gefolgt von sozialen Anliegen (Förderung des Gemeinwesens, Gesundheit) und Umweltthemen (z.B. Wasser, Cleantech). Neben Produkten, die sich auf ein bestimmtes Thema konzentrieren, verwalteten die Asset Manager auch zahlreiche Multi-Themen-Fonds und -Mandate, die auf einen Mix von sozialen und Umweltthemen setzen.
SSF befragte in diesem Jahr die Asset Manager, wie sie die Wirkung, also den Impact, ihrer nachhaltigen Anlagen messen. Ein Viertel der Befragten misst den konkreten Beitrag anhand der definierten Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (SDG). Rund die Hälfte verwendet eine Kombination der zur Auswahl gestellten Methoden (qualitative Bewertung, Messung anhand des SDG-Beitrags, physische/soziale Indikatoren und erfolgreiche Engagement-Aktivitäten).
Timo Busch, Co-Autor der Studie und Senior Collaborator am Centre for Sustainable Finance & Private Wealth (CSP) dazu: "Die Wirkungsmessung ist insbesondere für Anlagen am Sekundärmarkt nicht trivial. Trotzdem ist es wichtig, dass Vermögensverwalter und Asset Owner diesem Thema verstärkte Beachtung schenken, ist doch das erzielen einer positiven Wirkung ein wichtiges Ziel von vielen Anlegern." Eine Analyse der impliziten Beweggründe für nachhaltige Anlagen, die in diesem Jahr zum ersten Mal durchgeführt wurde, zeigte demnach für rund einen Drittel der Volumen ein positives Wirkungsziel, während rund ein Viertel der Volumen primär eine Ausrichtung auf Werte beabsichtigt und rund 40% primär finanzielle Ziele verfolgt.
Die Studie wurde unterstützt von den sechs Hauptsponsoren Amundi Asset Management, AXA, LGT Private Banking, Raiffeisen, Robeco Switzerland und Zürcher Kantonalbank, sowie von den sechs Nebensponsoren Aviva Investors, ODDO BHF Asset Management, Pine Bridge Investments, RepRisk, Thurgauer Kantonalbank und Zurich Invest.