23.12.2024, 14:23 Uhr
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Der diesjährige Standortqualitäts-Indikator der Credit Suisse zeigt den Kanton Zug wieder zurück an der Spitze des Rankings. Der Kanton Genf rückt um zehn Ränge auf Rang vier vor und liegt nun knapp hinter Zürich.
Mit der Anfang 2020 in Kraft getretenen Senkung der Gewinnsteuern hat der Kanton Zug seinen Spitzenplatz im Kantonsranking vom Kanton Basel-Stadt nach nur einem Jahr zurückgewonnen. Dieser hatte die Gewinnsteuern bereits Anfang 2019 stark gesenkt. Gemäss dem Standortqualitätsindikator (SQI) der Credit Suisse ist der Rückstand auf Zug aber sehr gering. Mit einigem Abstand folgen der Kanton Zürich sowie neu der Kanton Genf, der um zehn Ränge vorrückt. Diese Standorte weisen eine vorteilhafte Kombination von Attraktivitätsfaktoren auf.
Ebenfalls klar überdurchschnittliche Resultate erreichen die Kantone Aargau, Schwyz und Nidwalden. Im vom Kanton Luzern angeführten Mittelfeld können Basel-Landschaft, Schaffhausen sowie Solothurn jeweils zwei Ränge gutmachen. Mit dem zweitgrössten Ranggewinn – ganze fünf Ränge – verbessert sich der Kanton Freiburg näher in Richtung Mittelfeld. Am Ende der Rangliste kam es nach Jahren der Stabilität zu einem Rangwechsel: Aufgrund leichter Verbesserungen, insbesondere bei der steuerlichen Attraktivität für juristische Personen, verweist der Kanton Jura das Wallis auf den Schlussrang des diesjährigen SQI.
Die Steuerpolitik ist ein zentrales Element der Standortentwicklung und der am einfachsten zu beeinflussende SQI-Teilindikator. Die bedeutendsten Rangverschiebungen im Standortqualitätsranking sind wie letztes Jahr allen voran mit Veränderungen bei der Besteuerung der Unternehmen zu begründen: So haben die diesjährigen Aufsteiger Genf sowie Freiburg die steuerliche Attraktivität für juristische Personen deutlich verbessert. Mit der Anfang 2020 in Kraft getretenen Reduktion der Gewinnsteuersätze im Kanton Zug liegt der Zentralschweizer Kanton nicht nur beim Steuerindex für natürliche Personen zuvorderst, sondern auch für juristische Personen: Der effektive maximale Gewinnsteuersatz beträgt in der Stadt Zug neu 11,91 % (2019 noch 14,35 %).
Knapp hinter Zug folgen die Kantone Appenzell Innerrhoden, Nidwalden und Obwalden. Nach erfolgten Steuersenkungen bieten aber auch zahlreiche weitere Kantone ebenfalls attraktive Unternehmenssteuern – der relative Vorteil tiefer Unternehmenssteuern hat daher abgenommen. In den kommenden Jahren dürfte es wegen der vielerorts schrittweisen Anpassungen der Unternehmensbesteuerung zu weiteren kleineren Verschiebungen im Standortqualitätsranking kommen.
Produktionsnahe oder kaufmännische Unternehmen sind auf Arbeitskräfte mit Berufsausbildung angewiesen. In wissensintensiven Wirtschaftsbereichen sind hochqualifizierte Mitarbeitende ein zentraler Produktionsfaktor. Gemäss den Ökonomen der Credit Suisse hat sich der Bildungsstand der Schweizer Arbeitskräfte über die letzten Jahrzehnte markant erhöht, es zeigt sich aber ein Stadt-Land-Graben bei der Verfügbarkeit von hochqualifizierten Arbeitskräften.
Die Standortqualität wird mittels Standortqualitäts-indikator gemessen. Dieser stellt die Attraktivität eines Gebiets in Form eines relativen Index dar und basiert auf den folgenden sieben quantitativen Teilindikatoren: Steuerbelastung der natürlichen und juristischen Personen, Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften sowie Erreichbarkeit der Bevölkerung, der Beschäftigten und von Flughäfen.
In urbanen Regionen sowie in den näheren Agglomerationsräumen verfügen über 40%, in der Stadt Zürich gar 57% der potenziellen Arbeitnehmenden über ein Diplom einer Fachhochschule, Universität oder einer höheren Fachschule. In ländlichen Regionen liegt der Anteil unter 25%. Die Analyse der Credit Suisse-Ökonomen legt dar, dass Arbeitskräfte, die aus anderen Regionen oder aus dem Ausland zupendeln, in der Regel häufiger über eine höhere Ausbildung verfügen als die ansässigen Personen. So liegt die Tertiärquote der Zupendler in grossen Teilen der Schweiz über 10% höher als diejenige der dort wohnhaften Personen. Insbesondere in peripheren Regionen greifen Unternehmen auf höher ausgebildete Pendler zurück. Die Betrachtung auf Kantonsebene greift in grösseren, heterogenen Kantonen – etwa Bern, Waadt, Tessin oder Graubünden – zu kurz. Deshalb haben die Ökonomen der Credit Suisse die Standortqualität zusätzlich auf Ebene der 110 Wirtschaftsregionen analysiert. Wirtschaftliche Ballungszentren wie Zürich, Zug, Basel, Baden und Genf sowie deren Agglomerationen zählen zu den attraktivsten Regionen für Unternehmen. Dies nicht zuletzt aufgrund ihrer verkehrstechnischen Erreichbarkeit. Viele der Veränderungen im regionalen Ranking gehen aber auf die kantonalen Änderungen der Steuerbelastung zurück.